Krrrrrrr… neues Mikro!

von Anja Mia Neumann 15. Dezember 2016

„Häh? Lauter! Krssschkrschh. Wir unterbrechen die Sitzung!“ Im BVV-Saal war das in den letzten Jahren in schöner Regelmäßigkeit zu hören. Eines war verlässlich in Pankows Politikbetrieb: Das Mikrofon streikte. Nun naht Hoffnung.

Es quietschte, stotterte, rauschte, knisterte – und fiel gerne mal gänzlich aus. Das wichtigste Mikrofon des Bezirks. Nämlich jenes, mit dem in unserem (quasi) Bezirksparlament in der Fröbelstraße gesprochen wird. Das hat Verordnete und Zuhörer im BVV-Saal wirklich Nerven gekostet – und war auch uns so manchen Tweet wert. „Krrr, haben, sssss, Möglichkeit, ksssst, vorbei.“ Nur so als kleine Kostprobe. Eigentlich wurde jede Sitzung im letzten Jahr mindestens einmal unterbrochen, weil das Mikro streikte.

Christiane Heydenreich von den Grünen hat es denn auch nicht länger ertragen und endlich – ein donnerndes Hurra – einen Antrag angeregt, in dem sie fordert „unverzüglich eine funktionssichere Mikrofonanlage im BVV-Saal installieren zu lassen, sodass die nächste BVV-Sitzung nicht erneut durch eine mangelhafte Technik behindert wird“. Schließlich sei es nicht länger hinnehmbar, dass Redner, sowohl Abgeordnete als auch vortragende Bürger, durch eine Störung des Mikrofons aus dem Konzept gebracht würden.

 

Von Stuhlsteigern und buckelnden Politikern

 

Weitere Forderung: „Außerdem muss das Mikro am Rednerpult so ausgetauscht werden, dass kleine Menschen keinen Stuhl brauchen, um eine angemessene Nähe zum Mikrofon zu erlangen und große Menschen nicht, wie jetzt, davor buckeln müssen.“ Buckelnde Menschen in politischen Sälen sind bekanntermaßen überaus schlecht zu ertragen.

Welche große Freude unsererseits, als wir am Mittwoch den Raum betreten und feststellen: Es gibt vorträgliche Weihnachtsgeschenke für die BVV und alle Menschen, die das Geschnarre sonst so ertragen müssen. Ein nigelnagelneues Mikrofon. Und zwar nicht nur eins – jenes am Rednerpult – nein: sogar welche in den Gängen. So fortschrittlich, dass sie tatsächlich die ganze Sitzung über ihren Dienst tun als wären sie für nichts anderes da als klaren, lauten Ton zu übertragen.

 

Her mit den neuen Problemen!

 

Fazit: Das wird doch noch was mit unserem Bezirk. Davon sind wir jetzt überzeugt. Wer eine neue Mikrofonanlage besorgen, installieren und funktionstüchtig betreiben kann, der wird es auch mit einem Mangel an Schulplätzen, Wohnungsnot und den überfüllten Straßenbahnen aufnehmen können. Ganz sicher!

Und das mit der dringend nötigen Kernsanierung der Gebäude um die Mikrofone herum, das klappt auch noch.

 

 

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