Zwei Schulen, ein Platz-Problem

von Juliane Schader 21. Mai 2014

Die Wilhelm-von-Humboldt-Schule soll Räume für ihre Oberstufe bekommen, die Europa-Schule noch ein Jahr bleiben dürfen. Das haben Pankows Bezirksverordnete nun beschlossen.

Das Schulamt in Pankow hat in den nächsten Wochen einiges zu tun. Zum einen soll es dafür sorgen, dass die bereits für diesen Sommer angesetzte Schließung des griechischen Zweiges an der Homer-Schule um ein Jahr verschoben wird. Zum anderen soll es nun dringend Räume für die Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule suchen, die sich derzeit noch im Aufbau befindet und spätestens ab 2017 Platz für die geplante Oberstufe benötigt. Beides haben Pankows Bezirksverordnete bei ihrer Tagung am heutigen Mittwoch beschlossen.

 

Eltern besser informieren

 

Im Herbst letzten Jahres war überraschend bekannt geworden, dass der griechische Zweig der Berliner Europa-Schule, der derzeit in der Homer-Grundschule untergebracht ist, zum Schuljahr 2014/15 nach Steglitz umziehen soll. Dort gibt es ebenfalls ein griechisches Angebot der Europa-Schule. Doch gegen einen so spontanen Umzug ans andere Ende der Stadt machten die Eltern mobil.

Die Bezirksverordneten fordern nun vom Bezirksamt, diese Abwicklung um ein Jahr zu verschieben. Damit soll Zeit gewonnen werden, um zu prüfen, ob man den Kindern in Prenzlauer Berg kein alternatives Griechisch-Angebot machen oder zumindest einen geordneten Übergang bieten kann. Zudem fordert der Beschluss, dass in Zukunft nicht nur die schulischen Gremien, sondern auch die Eltern rechtzeitig über Änderungen in der Pankower Schullandschaft informiert werden. Hier gab es im Fall der Europa-Schule Versäumnisse.

 

Gemeinsam lernen bis zum Abitur

 

Die Wilhelm-von-Humboldt-Schule wurde 2008 gegründet. Die Gemeinschaftsschule ist ein Berliner Pilotprojekt, bei dem die Kinder gemeinsam lernen, auch über Jahrgänge hinweg. Die ältesten Schüler besuchen derzeit die achte Klasse. Ihre Schule würde ihnen gerne das Angebot machen, bis zum Abitur zu bleiben. Derzeit fehlen für zusätzliche Oberstufenklassen allerdings die Räume. Um die soll sich der Bezirk nun nach dem Wunsch der Bezirksverordneten ebenso kümmern wie um die organisatorischen Voraussetzungen für die Erweiterung. Spätestens zum Schuljahr 2016/17 sollen die oberen Klassenstufen angeboten werden können.

Denkbar sei sowohl die Kooperation mit einen Oberstufenzentrum als auch die Unterbringung der Oberstufe an einem anderen Schulstandort, heißt es in dem entsprechenden Beschluss.

 

50 Prozent mehr Oberschüler bis 2030

 

Mit steigender Einwohnerzahl steht der Bezirk vor der Herausforderung, allen Schülern auch einen Schulplatz anbieten zu können. Gerade im Grundschulbereich ist das schwer, weil Grundschüler das Anrecht haben, in ihrer nächsten Umgebung zur Schule zu gehen. Bei den Oberschulen ist diese wohnortnahe Versorgung nicht mehr erforderlich. Dennoch bereitet es auch hier Probleme, dass bis 2030 etwa 50 Prozent mehr Oberschulplätze benötigt werden.

Aktuell, so Pankows Schulstadträtin, könne man zwar alle Schüler versorgen. Damit das auch in Zukunft so bliebt, muss der Bezirk die Kapazitäten jedoch stark ausbauen.

 

 

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