Gebäude am Güterbahnhof abgerissen

von Kristina Auer 19. Oktober 2016

Bagger auf dem Güterbahnhof Greifswalder Straße: Jetzt wurde dort eines der marodes Gebäude abgerissen. Anzeichen für den Baubeginn? Fehlanzeige.

Ein orangefarbener Bagger inmitten von Gestrüpp und Trümmern: Den Abriss eines der maroden Gebäude am alten Güterbahnhof an der Greifswalder Straße konnte man am Montag von der Ringbahn aus live miterleben. Endlich, könnte man sagen.  Denn der Abriss des Gebäudes, das auf Privategelände des Investors Christian Gérôme steht, war schon seit langem eine Auflage des Bezirks. Und zwar zur „Wahrung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit.“

 

„Halb Rumänien“

 

Das Gebäude soll illegal von Menschen besetzt worden sein. „Da hat halb Rumänien drin gewohnt“, sagte Bezirksstadrat Jens-Holger Kirchner (Grüne). Immer wieder habe es dort in der Vergangenheit Aufruhr, Parties und Probleme gegeben, so der Stadtrat für Stadtentwicklung. Im März 2015 hatte das Gebäude gebrannt, nachdem Jugendliche ein Feuer gelegt hatten. „Wir haben den Eigentümer bereits vor einem Jahr mit Nachdruck aufgefordert, das Gebäude abreißen zu lassen“, sagte Kirchner. Bis dieser ein Unternehmen gefunden und mit dem Abriss beauftragt habe, habe alles noch bis zum vergangenen Montag gedauert. Der Investor Gérôme plant auf dem Grundstück entlang der S-Bahn-Gleise den Bau von Wohnhäusern. Außerdem soll südlich des Privatgrundstücks bezahlbarer Wohnraum auf landeseigenem Boden entstehen.

Eine direkte Verbindung zum Bauvorhaben auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs gebe es allerdings nicht, „abgesehen davon, dass der Eigentümer vorhat, dort zu bauen und das alte Gebäude nicht behalten will“ sagte Kirchner. Von Baubeginn könne derzeit noch keine Rede sein, da Christian Gérôme noch kein Baurecht für das Grundstück erteilt wurde. Auch einen Bebauungsplan gibt es noch nicht. Derzeit werde in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt geklärt, ob für das Bauvorhaben zwischen Ringbahn-Gleisen und Ernst-Thälmann-Park ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt werden solle, so Kirchner. Dann könnten Architekturbüros Vorschläge für die Bebauung des Areals einreichen. „Die Entscheidung darüber wird aber auf keinen Fall gefällt, bevor sich nicht die neue Landesregierung konstituiert hat,“ sagte Kirchner.

 

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