Sternschnuppen-Regen vor der Neueröffnung

von Tim Florian Horn 3. August 2016

Die Tage sind gezählt: Bald eröffnet das Planetarium in der Prenzlauer Allee nach der Sanierung. Bis dahin können wir echte Sternschnuppen zählen. Im August ist DIE Sternschnuppen-Nacht des Jahres.

Am 25. August eröffnet das Planetarium an der Prenzlauer Allee als Wissenschaftstheater mit neuem Sternenprojektor.

 
Astronomische Höhepunkte in diesem Monat: 
Die Sternschnuppen-Nacht des Jahres: 11. auf 12. August 
– Die Venus ist wieder Abendstern 
– Planetenduo: Mars und Saturn 
– Jupiter verabschiedet sich vom abendlichen Himmel 

 

Die Mondphasen im August 
2.8. Neumond 
10.8. Erstes Viertel 
18.8. Vollmond 
25.8. Letztes Viertel 

 

 

VENUS IST WIEDER ABENDSTERN 

 

VENUS Nach und nach ist der Planet Venus immer besser am Abendhimmel zu beobachten. Sie wandert im Lauf des Monats durch die Sternbilder Löwe und Jungfrau, die sich zu dieser Jahreszeit nach Sonnenuntergang tief im Westen befinden. Obwohl sie ein Planet und kein Stern ist, bezeichnet der Begriff Abendstern die Venus. Ein freier Blick auf den Westhorizont hilft sie zu finden, da sie recht bald nach der Sonne untergeht. 

Sternenhimmel im August 2016. Grafik: Luise Wilhelm, völligohne.de

 
PLANETENDUO  

 

MARS Der rote Planet Mars ist im August wie im Vormonat gut beobachtbar und durch seine Helligkeit leicht von den umgebenden Sternen zu unterscheiden. Er steht nach Sonnenuntergang relativ tief in südwestlicher Richtung und ist durch seine orange-rötliche Farbe einfach zu erkennen. Die meiste Zeit des Monats ist er im Sternbild Skorpion zu finden, er wandert vor dem Sternenhimmel von rechts nach links. 

 

SATURN Durch die recht schnelle Bewegung des Mars, stehen der rote Planet und der Ringplanet recht eng beisammen am Himmel. Weniger auffällig als Mars besitzt Saturn nur die Helligkeit eines der helleren Sterne am Nachthimmel. Er ist trotzdem leicht finden, er ist der nächste hellere Lichtpunkt links oberhalb von Mars. Ein weiterer heller Stern, Antares im Skorpion, befindet sich direkt unter Saturn. Mit der Helligkeit des Saturn kann Antares es jedoch nicht aufnehmen. Mit einem kleinen Teleskop können die Ringe des Saturn bereits beobachtet werden.  

 

JUPITER VERABSCHIEDET SICH VOM ABENDLICHEN HIMMEL 
 
JUPITER Der König der Planeten ist in der ersten Augusthälfte noch zu beobachten, allerdings nur, wenn man weiß wo man ihn suchen muss und keine Hindernisse am Westhorizont hat. Ab dem 10. wird es zunehmend schwieriger ihn mit dem bloßen Auge aufzuspüren – im Gegensatz zur deutlich helleren Venus. 

 

DIE STERNSCHNUPPEN-NACHT DES JAHRES 

 

Der August ist bekannt für die meisten Sternschnuppen im gesamten Jahr. Besonders viele „fallende Sterne“ können zwischen dem 9. und 13. August jeweils in der zweiten Nachthälfte beobachtet werden. Bei klarem Wetter und außerhalb der Stadt können wir pro Stunde bis zu 140 Meteore zählen, wie Sternschnuppen mit dem Fachbegriff bezeichnet werden. In Berlin werden allerdings die schwächeren Meteore durch das Licht der Stadt geschluckt. 
Sternschnuppen haben übrigens nicht direkt mit Sternen zu tun, sondern sind kleine Staubteilchen, die mit unserer Erdatmosphäre zusammenprallen. Das Verglühen der normalerweise höchstens reiskorngroßen Staubteilchen regt die umgebende Luft zum Leuchten an – wir sehen von weit unten am Boden eine Sternschnuppe und können uns etwas wünschen. Ab und zu sind auch größere Teilchen dabei, die man dann deutlich heller als sogenannte Feuerkugeln oder Boliden beobachten kann. 
Die Staubteilchen stammen aus dem Schweif eines Kometen, der die Bahn unserer Erde um die Sonne gekreuzt hat. Jedes Jahr kommt die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne an ungefähr derselben Stelle vorbei, wir sehen dann besonders viele Sternschnuppen. Die beste Sternschnuppennacht ist die vom 11. auf den 12. August, die Beobachtungszeit ist immer von 22:00 bis 04:00 Uhr optimal, da wir dann in die Flugrichtung der Erde blicken, wenn wir in den Himmel schauen (siehe Grafik). 
Die August-Schnuppen werden Perseiden genannt, da sie aus der Richtung des Sternbildes Perseus zu kommen scheinen. Es ist allerdings nicht nötig das Sternbild zu finden um die Sternschnuppen zu beobachten. Auch ein Fernglas oder Fernrohr ist eher hinderlich. Am besten legen Sie sich auf eine Matte oder in einen Liegestuhl, um einen möglichst großen Teil des Himmels im Blick zu haben. Die Sternschnuppen kommen dann wie von selbst. 

 

STERNBILDER 

 

Im Nordwesten steht nach Sonnenuntergang der Große Bär (auch Großer Wagen) als zuverlässiger Wegweiser zum Polarstern. Dieser Stern wird auch Nordstern genannt, da er den Weg gen Norden weist. Verlängern wir diese gedachte Linie weiter, kommen wir zum Himmel-W, dem Sternbild Kassiopeia. 
Da sich die Erde um die Sonne bewegt, blicken wir in jeder Jahreszeit in eine andere Richtung des Weltalls und können unterschiedliche Sternbilder beobachten. Auch am Sternenhimmel macht sich der Sommer bemerkbar: Die Frühlingssternbilder mit Jungfrau und Löwe sind fast im Westen verschwunden. Dafür klettert im Osten das Sommerdreieck mit den Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Sternbild Adler immer höher. Zwischen den sich verabschiedenden Sternbildern des Frühlings und dem Sommerdreieck, finden wir in west-/südwestlicher Richtung einen sehr hellen, rötlichen Stern. Es handelt sich dabei um Arktur im Sternbild Bärenhüter, der momentan der hellste Stern am Abendhimmel ist. 
Wem der Blick auf den Südhorizont nicht durch Häuser oder Bäume versperrt ist, der kann von rechts nach links die Tierkreis-Sternbilder Skorpion, Schütze und Steinbock finden. Im Lauf des Abends geht im Osten bereits das geflügelte Pferd Pegasus (auch Herbstviereck) auf. 

 

VIEL FREUDE BEI DER HIMMELSBEOBACHTUNG! 
Die Teams der Berliner Planetarien und Sternwarten wünschen Ihnen einen klaren Himmel und viel Freude bei der Himmelsbeobachtung! 
Bei Fragen können Sie sich gerne an uns wenden: sekretariat@planetarium-berlin.de 
 

 

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