Senat bleibt beim „Nein“ zum Einkaufszentrum

von Juliane Schader 9. Januar 2012

Der Stadtentwicklungssenator ist neu, aber die Ablehnung eines Einkaufszentrums auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs in Pankow bleibt: Kurt Krieger hat erneut eine Absage kassiert.

Kurt Krieger soll bei seinen Möbelhäusern bleiben. Das findet zumindest Michael Müller (SPD), Berlins Senator für Stadtentwicklung, der dem Unternehmer in der vergangenen Woche erneut eine Absage für seine Pläne erteilte, auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs in Pankow ein Einkaufszentrum zu errichten. Neben zwei Möbelhäusern, einer Schule und einem Park soll es auf der insgesamt 40 Hektar großen Fläche zwischen den S-Bahnhöfen Pankow und Heinersdorf entstehen. Nur passt dieses Zentrum so nicht in das Einzelhandelskonzept des Landes.

„Herr Krieger plant ein Einkaufszentrum von der Größe des Alexas“, sagt Daniela Augenstein, Sprecherin der Senatsverwaltung. In dieser Dimension drohe das Zentrum aber die gewachsene Einzelhandelsstruktur Alt-Pankows zu kannibalisieren und widerspräche dem erst im vergangenen Jahr verabschiedeten Stadtentwicklungsplan Zentren 3. „Wir begrüßen das Engagement von Herrn Krieger und wollen ihn auch gerne mit unserem Know-how bei der Entwicklung des Geländes unterstützen“, so Augenstein. Eine Genehmigung für ein Einkaufszentrum dieser Größenordnung werde es aber nicht geben. Derzeit ist das gesamte Gelände im Flächennutzungsplan als Brachfläche ausgewiesen; eine Änderung kann nur das Abgeordnetenhaus vornehmen.

 

Kein Einkaufszentrum? Kein Kommentar

 

Somit hat auch die Wahl im September nichts an der Ablehnung des Senats gegenüber einem Einkaufszentrum geändert. Von Michael Kollmann, dem Projektverantwortlichen bei der Firma Krieger Grundstück, heißt es zu dem Thema derzeit nur: „Kein Kommentar.“ Somit bleibt erstmal offen, ob Krieger seine Pläne für das Gelände anpasst oder auf eine Änderung der politischen Meinung spekuliert. Im Bezirk hatten sich die Parteien mit Ausnahme der Grünen bislang deutlich offener gegenüber einem neuen Einkaufszentrum gezeigt als auf Landesebene.

Von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung heißt es derweil, mit der Absage an das große Shoppingcenter seien die Verhandlungen zwischen Investor und Senat natürlich nicht beendet. „Wir fragen uns etwa, warum auf der Fläche keine Wohnungen entstehen können?“, sagt Augenstein. Auch ein kleineres Center sei denkbar. „Die geplanten 30.000 Quadratmeter Verkaufsfläche sind nur einfach zu viel.“

 

 

 

NEWSLETTER: Damit unsere Leserinnen und Leser auf dem Laufenden bleiben, gibt es unseren wöchentlichen Newsletter. Folgen Sie uns und melden Sie sich hier an!

 

Das könnte Dich auch interessieren

Hinterlasse einen Kommentar