Das trägt der Park im Sommer 2015

von Juliane Schader 6. August 2015

Sie glauben, unsere Parks seien ungepflegt? Sie haben keine Ahnung! Das ist Stil und soll so. Damit Sie wissen, was diese Saison angesagt ist, haben wir die fünf aktuellsten Park-Trends zusammengetragen.


1. Mauerpark: Der Coole

Grünfläche? Das ist ein Begriff für Verwaltungshengste. Der Maurpark trägt seine Rasenflächen am liebsten braun und ergänzt um schöne Accessoires wie zerbrochene Flaschen, vergessene Grillkohle oder undefinierbare Plastebündel. Diese einzigartige Mischung lockt Menschen aus aller Welt an, die gemeinsam dafür sorgen, dass etwas total Uncooles wie eine geschlossene Rasendecke niemals entstehen kann. Zum Glück. Denn geschlossene Rasendecken sind echt nur was für Charlottenburger.

 

2. Anton-Saefkow-Park: Der Natürliche 

Der Anton-Saefkow-Park setzt auch in dieser Saison auf seine einmalige Mischung aus Brennesselbestand, Wildwuchs und Hundekot. Somit gelingt es ihm, eine Natürlichkeit zu bewahren, von der andere Parks nur träumen können. So frei kann sich die Pflanzenwelt sonst nicht einmal in Brandenburg entfalten. Ökos und Menschen, die sich gerne zum Geruch von Verwesung in exorbitant hohes Gestüpp legen, gefällt das.

 

3. Arnswalder Platz: Der Nostalgische 

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Ähnlich wie der Maurerpark besticht auch der Arnswalder Platz durch Mut zur Lücke, die ihm wiederum Raum lässt, dem Vergangenen zu gedenken. In Form des Blattwerks vom letzten Herbst. Hier kann man der Hektik des Alltags entgehen und den Pilzen (nicht im Bild) beim Wachsen zuschauen: Entschleunigung pur.

 

 4. Ernst-Thälmann-Park: Der Aktive

Der Trampelpfad ist ein natürlicher Bestandteil des Ernst-Thälmann-Parks und sorgt für eine willkommene Gliederung in der Zugewuchertheit und Größe der Anlage. Zugleich vermittelt er eine Dynamik, die allein mit den ebenso vorhandenen gepflasterten Wegen nie zu erzielen wäre. Es geht voran!

 

5. Arnimplatz: Der Pionier 

Der Arnimplatz hat erkannt: Am besten lässt sich Rasen pflegen, wenn man ihn durch Unkraut ersetzt. Das kommt in einem peppigen Grün daher und wirkt so frisch und unkonventionell. Die örtlichen Ratten würden nichts anderes mehr anpflanzen.

 

Anm. d. Red.: Bei allen abgebildeten handelt es sich um Flächen, deren ursprüngliche Bestimmung „Rasen“ lautet. Falls Ihnen deren Zustand nicht zusagt, können Sie sich beim Pankower Grünflächenamt beschweren, wo man Ihnen erklären wird, dass für mehr kein Geld da und der Senat daran Schuld ist. Dort wiederum wird man Ihnen Auskunft geben, dass in dieser Stadt nur zwei Grünanlagen tiptop zu seien haben: Der Rasen von dem Reichstag und der im Olympiastadion. Alles andere ist zweite Liga.

 

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