Prenzlauer Berg

Prenzlauer Berg Newsletter #15 kämpft nicht gegen Windmühlen

von Julia Schmitz 17. April 2022

Wieso ist der Friedhofspark an der Pappelallee eigentlich geschlossen? Außerdem im Newsletter zum Nachlesen: Spielplätze, Parkraumbewirtschaftung und ein Impfangebot.


Hättet ihr es gewusst? Wo sich heute in Prenzlauer Berg Altbau an Altbau schmiegt, waren früher weite Felder – und ganz viele Windmühlen. Als sich Anfang des 18. Jahrhunderts abzeichnete, dass aus den kleinen Dörfern Cölln und Berlin irgendwann eine Stadt mit weltweiter Bedeutung werden könnte, musste natürlich auch die Versorgung der wachsenden Bevölkerung sichergestellt werden. Die Mühlen innerhalb der Stadtmauern konnten den Bedarf an Mehl nicht mehr decken, es mussten dringend neue gebaut werden. Warum dafür das Gebiet, auf dem sich unser Stadtteil befindet, ausgewählt wurde und wieso die Mühlen heute nicht mehr existieren, das hat meine Kollegin Sonja Koller recherchiert für unseren

Text der Woche

  • Geschichte: Dass in Prenzlauer Berg einst etliche Mühlen standen, ist heute kaum vorstellbar. Doch früher war das Gebiet vor dem „Prenzlauer Tor“ der größte Mehlproduzent Berlins. #mitglieder

Was sonst noch los ist

  • Ostern: Eier bemalen, Kaninchen suchen, Hefezopf backen: Wir verabschieden uns mit weiteren Tipps für die Feiertage in eine kleine Osterpause.

Kiezfoto der Woche

Kiezfoto

Dies geht raus an alle Freund*innen der Discokugeln!
Gesehen auf der Schönhauser Allee / Foto: Julia Schmitz

 

Aus dem Bezirk

Vorleserekord: Die LeseLounge hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Vom 2. April (dem Internationalen Kinderbuchtag) bis zum 23. April (dem Welttag des Buches) will sie 21 Tage lang Menschen vorlesen lassen und so den Weltrekord aufstellen – dafür wird rund um die Uhr und an verschiedenen Orten gelesen. Vom 15. bis 20. April macht das Projekt Station in der Bettina-von-Arnim-Bibliothek in den Schönhauser Allee Arcaden. Und sucht dafür noch Bücherwürmer, die auch nicht davor zurückschrecken, mitten in der Nacht vor der Kamera ein Buch in die Hand zu nehmen. Anmelden könnt ihr euch für Zeitfenster von jeweils einer halben Stunde.

Spielplatz: Pünktlich zu den Osterferien hat das Bezirksamt den Spielplatz zwischen Conrad-Blenkle-Straße und Fritz-Riedel-Straße wiedereröffnet: Auf 2.300 Quadratmetern können Kinder aus der Nachbarschaft jetzt wieder auf dem Klettergerüst spielen; auch Schaukeln, zwei Tischtennisplatten und sogar eine Slackline gibt es. Der Spielplatz, der an den Neubau einer dreizügigen Grundschule mit Sporthalle grenzt, war im Mai 2021 für die Neugestaltung geschlossen worden. Auf dem Schulgrundstück entsteht außerdem ein Jugendsportfeld, welches an den Wochenenden ebenfalls öffentlich zugänglich sein soll.

Fördermittel I: Wer sich für Geflüchtete aus der Ukraine einsetzt, kann durch den Bezirk unterstützt werden: Vereine, Institutionen und Initiativen können beim Integrationsbüro ab sofort Förderungen aus zwei Töpfen beantragen. Im Projektfonds #SolidarischesPankow stehen 20.000 Euro für Sachmittel wie Unterrichtsmaterialien, Fahr- und Eintrittskarten zur Verfügung. #SonderprojekteUkraine richtet sich ausschließlich an Projekte von Pankower Migrant*innenselbstorganisationen (MSO). Insgesamt 100.000 Euro können darüber für die Schaffung von Angeboten vergeben werden, die zum Beispiel geflüchtete Frauen und Kinder aus der Ukraine beraten. Die Bewerbung für beide Fördertöpfe ist bis zum 5. Mai möglich.

Parkzone: Viele Jahre wurde darüber diskutiert, ob in der Wohnstadt Carl Legien eine kostenpflichtige Parkzone eingerichtet werden soll und ob sich das mit dem Denkmalschutz vereinbaren lässt. Seit April gibt es sie nun: Von der Grellstraße im Süden bis zur Ostseestraße im Norden, sowie im Westen und Osten von der Prenzlauer Allee und Greifswalder Straße kostet das Parken ab sofort Geld. Bis einschließlich 16. April gewährt das Bezirksamt noch eine Schonfrist, bei fehlendem Parkschein werden Autofahrer*innen mittels Zettel über die Parkraumbewirtschaftung informiert. Ab dem 17. April verteilen die Mitarbeiter*innen des Ordnungsamts dann echte Strafzettel.

Fördermittel II: Bis zum 31. Mai können sich außerdem Träger der freien Jugendhilfe um eine Förderung für Projekte aus den Bereichen Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Familienförderung bewerben. Vergeben werden die Gelder für eine Realisierung im Jahr 2023.

Impfung: Wer hat noch nicht, wer will noch mal? Im Bezirksamt Pankow in der Fröbelstraße gibt es ab sofort die Möglichkeit, sich jeden Dienstag und Donnerstag zwischen 15 und 18 Uhr impfen zu lassen – zum ersten und zweiten Mal oder als Auffrischungsimpfung. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Benötigt wird ein aktueller Lichtbildausweis und nach Möglichkeit der Impfass. Kinder müssen außerdem von einem/einer Erziehungsberechtigten begleitet werden.


Friedhofspark

Der Friedhofspark in der Pappelallee / Foto: Julia Schmitz

Prenzlette exklusiv

Anfang des Jahres standen Anwohner*innen überraschend vor geschlossenen Türen des Friedhofsparks an der Pappelallee: Die kleine grüne Oase ist bis auf Weiteres geschlossen. „Wir haben den Park 22 Jahre für die Bevölkerung offen gehalten – und dafür auch eigene Mittel eingesetzt, da die Zuwendungen des Bezirks unseren Aufwand für die vertraglichen Pflichten nicht gedeckt haben“, sagt Anne-Kathrin Pauk, Vorsitzende der Freireligiösen Gemeinde, der das Grundstück gehört.

Ende 2021 ist der bisherige Nutzungsvertrag zwischen Gemeinde und dem Bezirk Pankow ausgelaufen. Die Gemeinde habe das Bezirksamt Mitte Dezember darauf aufmerksam gemacht und Gespräche angeboten, so Pauk weiter. „Wir sind zuversichtlich, dass das Bezirksamt dieses Angebot annimmt und wir bald eine gemeinsame Lösung finden.“ Weil aber ohne Vertrag kein Versicherungsschutz besteht und die Gemeinde im Falle von Unfällen selbst haftbar wäre, dürfen Besucher*innen den Park aktuell nicht betreten. Den drei Kitas, die den Park als Erholungsfläche nutzen, wurde ein Nutzungsrecht auf eigene Gefahr eingeräumt, da die Kinder über die Kindertagesstätte versichert sind. Das Bezirksamt war bisher für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.


Kriminelles & Unschönes

  • Thälmann-Denkmal: In der Nacht zu Sonntag nahmem Polizeibeamt*innen einen 49-Jährigen fest, der zuvor einen Schriftzug auf das Ernst-Thälmann-Denkmal gesprüht hatte und geflohen war; als er gefasst wurde, leistete er zunächst erheblichen Widerstand und bestritt die Tat. Ein 37-Jähriger hatte den Mann gegen 1 Uhr morgens beim Vorbeigehen in der Greifswalder Straße gesehen und die Polizei alarmiert. Das Landeskriminalamt ermittelt nun wegen Sachbeschädigung.

Tipps & Termine

  • 20.-26.4.: Zum 13. Mal findet in Berlin das Arabische Filmfestival ALFILM statt – neben dem silent green Kulturquartier im Wedding, dem City Kino Wedding und dem Kino Arsenal macht auch das Kino in der Kulturbrauerei mit. Über 44 Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme führen durch die Welt von Somalia bis nach Marokko, vom Jemen bis nach Palästina. Tickets kosten 9 Euro je Film.
  • 21.4.: Irina Liebmann ist mit ihren Büchern voller feinsinniger Beobachtungen längst zu einer Chronistin Berlins geworden. Im Haus für Demokratie und Menschenrechte auf der Greifswalder Straße stellt sie am Donnerstag ihr Buch „Große Hamburger Straße“ vor. Beginn ist um 19 Uhr.
  • 23.4.: Am 23. April ist Welttag des Buches und die Kunstbuchhandlung in der Wörther Straße am Kollwitzplatz feiert aus diesem Anlass mit verschiedenen Aktionen den Bücherfrühling. Zu Gast ist außerdem die Illustratorin Britta Teckentrup, die vor Ort ihre Bücher vorstellt. Beginn ist um 14 Uhr.

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Das habt ihr vielleicht verpasst

 

Zitat der Woche

Noch heute gleicht das Straßenbild Prenzlauer Bergs jener Version aus der Zeit, zu der hier noch großflächig angebaut wurde

hat meine Kollegin Sonja Koller bei ihrer Recherche über die Windmühlen von Prenzlauer Berg herausgefunden. Der ein oder andere Acker zwischen den Altbauten – das hätte doch was, oder?

Die Prenzlauer Berg Nachrichten machen eine Mini-Osterpause: Am 22. April erscheint kein Newsletter. Weiter geht es in der Woche darauf, am 29. April. Ich wünsche euch kunterbunte Ostertage!

Eure Julia Schmitz
und die ganze Redaktion


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