Stichtag 2. März: Zwei Bürgeranträge zur Kastanienallee

von Redaktion der Prenzlauer Berg Nachrichten 21. Februar 2011

Im Zank um die Kastanienallee wird es zwei Bürgeranträge geben – der eine verlangt eine Abmilderung der Umbaupläne, der andere eine Befragung der Anwohner.

In die Diskussion um die Umgestaltung der Kastanienallee kommt wieder Bewegung. Bei der nächsten Bezirksverordnetenversammlung am 2. März sollen nach Informationen der Prenzlauer Berg Nachrichten zwei divergierende Bürgeranträge eingebracht werden. Einer der Anträge bezieht sich auf den Anfang Februar auf einem SPD-Bürgerforum diskutierten Vorschlag, die Pläne des Bezirksamts in einigen Punkten abzumildern. Hinter dem Antrag steht unter anderem Sebastian Mücke, der Vertreter der Gewerbetreibenden.

Ein zweiter Bürgerantrag ist von der Initiative „Stoppt K21!“ und der Bürgerinitiative Wasserturm angekündigt worden. Darin wird der Bezirk aufgefordert, eine Anwohnerbefragung zum Umbau der Straße zu organisieren. Beide Anträge dürften von der BVV zunächst in die Ausschüsse überwiesen werden. Dort könnte dann zum Beispiel über die genaue Form einer Anwohnerbefragung beraten werden.

 

Senatsbauverwaltung prüft schmaleren Radstreifen

 

Der Plan, der jetzt unter anderem von Sebastian Mücke unterstützt wird, geht ursprünglich auf Überlegungen von Severin Höhmann zurück, der sich für die SPD im Süden von Prenzlauer Berg um einen Sitz im Abgeordnetenhaus bewirbt. Er sieht vor, den Radstreifen schmaler als bisher geplant anzulegen und damit mehr Raum für den Bürgersteig zu gewinnen. Konkret soll die Breite von 1,50 Meter auf 1,25 Meter reduziert werden. Außerdem soll die Zahl der Parkplätze noch einmal reduziert werden.

Dieser abgeänderte Plan ist zurzeit Gegenstand von Gesprächen zwischen Kommunalpolitikern von SPD und Grünen. So dürfte der von Mücke gestellte Antrag auch mit der Unterstützung einiger Bezirksverordneter aus den Fraktionen von SPD und Grünen in die BVV eingebracht werden. Gleichzeitig gibt es Hinweise darauf, dass die Senatsbauverwaltung vor dem Hintergrund der Proteste aus der Anwohnerschaft eine Abänderung der Pläne mittragen würde. Einen Radstreifen mit einer ähnlichen Breite (1,30 Meter) gibt es bereits in der Greifswalder Straße.

 

Fachliche Einwände gegen die Bezirksamtsplanung

 

„Man kann das eine wahrscheinlich nicht lassen, ohne das andere zu tun“, sagte Höhmann den Prenzlauer Berg Nachrichten im Hinblick auf den Antrag der Bürgerinitiativen, in dem eine Anwohnerbefragung gefordert wird. Wenn der Bezirk den Eindruck vermittle, er halte an seinen Planungen fest und gehe damit in eine Anwohnerbefragung, dann riskiere er eine breite Ablehnung: „Die eigene Position stärkt man, indem man sich selber bewegt.“ Die Einwände gegen die Bezirksamtsplanung seien nicht nur emotional, sondern auch fachlich begründet. Wenn der Radstreifen schmaler angelegt werde, dann verringere sich die Gefahr, dass massenhaft in zweiter Reihe auf dem Streifen geparkt werde.

Höhmann sagte, er sehe allerdings wenige Chancen, seinen Vorschlag mit dem Plan von Frank Möller (Bürgerinitiative Carambolagen) zu kombinieren, hinter den sich zeitweise die Grünen gestellt hatten. Das Problem beim Umbau der Kastanienallee seien weniger die Parkbuchten als der Straßenquerschnitt. Möller hatte vorgeschlagen, den Gehweg zu verbreitern, die Bordsteinkante abzusenken und Teile des neuen Gehwegs als Parkplätze auszuweisen.

 



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