Schönhauser Allee Arcaden mal zwei

von Anja Mia Neumann 30. Juli 2015

Super angebunden für Shoppingwütige und der Bezirk vergrößert sich ohnehin: Die Schönhauser Allee Arcaden sollen wachsen. Wenn es nach dem Stadtrat geht. Er sieht Potenzial für eine Verdopplung des Zentrums.

Nein, ein Alexa oder eine Mall of Berlin sind die Arcaden an der Schönhauser Allee wahrlich nicht. Zu klein in erster Linie, die breite Auswahl fehlt. Sie sind mehr so ein nettes, kleines Stadtteil-Einkaufszentrum auf drei Etagen, in das man geht, wenn man mal da ist oder nur ein bisschen Zeit hat zum Shoppen.

Das soll sich ändern. Meint der zuständige Stadtrat für Stadtentwicklung, Jens-Holger Kirchner (Grüne). „Es ist Platz für eine Verdopplung“, sagt er. Denn das Center sei eigentlich nicht groß genug für den Standort und es sei zu befürchten, dass Einkaufswillige ihrer Lust woanders frönten.

 

Nach hinten, nach oben, über die S-Bahn

 

Wohin sich die Arcaden denn verdoppeln sollten von ihren rund 23 000 Quadratmetern? Dazu gibt es drei Ideen. Nach hinten raus etwa in die Greifenhagener Straße. Dort, wo aktuell ein Parkplatz ist, könnten perspektivisch neue Geschäfte sein. Auch ein Parkdeck oberhalb der Ladenstraßen könnte zugunsten von Geschäften weichen. „95 Prozent der Kunden kommen mit dem ÖPNV“, meint Kirchner. Oder drittens: eine Überdachung über dem S-Bahnhof als Anbau des Centers mit Läden.

Die MFI, Betreiber der Arcaden, die Management für Immobilien GmbH mit Sitz in Essen, stimmt den Plänen aus dem Bezirk so nicht zu. Es gebe momentan keine konkreten Pläne zur Erweiterung der Schönhauser Allee Arcaden von Seiten der MFI, sagt eine Sprecherin. Als richtig lohnenswert sieht man dort eine Investition in den Standort mit neuen Geschäften offenbar nicht an. Das oberste Parkdeck beispielsweise wird im Sommer als Strandbar genutzt – sehr gut besucht.

 

Einzelhandels- und Zentrenkonzept

 

Der Hintergrund der Gedankenspiele: Aktuell feilt der Bezirk an einem Einzelhandels- und Zentrenkonzept. Denn die größeren Verkaufsflächen jenseits der kleinen Ladenlokale will er steuern. Wo sind welche Einkaufszentren, wo welche Supermärkte?

Und so wie Prenzlauer Berg wächst, sollen auch seine Verkaufsflächen wachsen. „Wir haben einen großen Zuzug und dem muss man begegnen“, sagt Stadtrat Kirchner. Kritiker der Idee verweisen aber darauf, dass eine steigende Bevölkerung nicht automatisch auch mehr Kaufkraft in den Zentren bedeuten muss.

Was bleibt, sind Arcaden mit einer – das lässt sich wohl sagen – sehr guten Anbindung. S-Bahn-Ring, U-Bahn, Trams und dem Potenzial auch Nicht-Prenzlauer-Berger anzulocken. Aber auch mit Geschäften, die gehen und deren Räume zwischendurch leer stehen.

 

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