Bezirk prüft neue Parkzone

von Juliane Schader 28. Oktober 2014

Parken könnte auch in der Carl-Legien-Siedlung bald Geld kosten. Der Bezirk lässt jetzt nachzählen, ob es dort an Stellplätzen mangelt.

In der Carl-Legien-Siedlung könnten die Zeiten des kostenlosen Parkens bald gezählt sein. Bei ihrer letzten Sitzung haben die Pankower Bezirksverordneten beschlossen, eine Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung auf das Gebiet zwischen Prenzlauer Allee, Ostseestraße, Greifswalder Straße und S-Bahn-Ring prüfen zu lassen.

Parkzonen gibt es in Prenzlauer Berg seit 2010. Nachdem diese zunächst nur südlich des S-Bahn-Rings und westlich der Greifswalder Straße eingeführt worden waren, kam es im Frühjahr vergangenen Jahres zu einer Erweiterung um das Bötzowviertel, die Grüne Stadt sowie die Gebiete um den Humann- und den Arnimplatz. Diese war nötig geworden, weil die ursprünglichen Zonen zu Verdrängungseffekten geführt hatten – da Parken im Winskiez nun Geld kostete, wichen die Autofahrer einfach ins benachbarte Bötzowviertel aus, wo es für die Anwohner damit noch schwieriger wurde, einen Parkplatz zu finden. Mit der Einführung der Parkraumbewirtschaftung auch dort schien das Problem behoben – oder war es doch nur einen Kiez weiter gewandert? Das sollte eine Untersuchung klären.

 

Wie viele Besucher parken im Kiez?

 

In dieser galt es herauszufinden, ob sich in Folge der neuen Parkzonen der Parkdruck in den angrenzenden Gebieten – dem Kiez um die Thulestraße, der Weißenseer Spitze, der Michelangelosiedlung sowie an der Wohnstadt Carl Legien – erhöht hat.

Zwar seien in allen vier Bereichen Verdrängungseffekte nachweisbar, lautete das Ergebnis. Weitere Maßnahmen seien aber nur bei Letzterer gerechtfertigt. Ob das gleich die Einführung einer neuen Parkzone erfordere, müsse aber erst noch genauer geprüft werden.

Genau das erfolgt nun: In einer weiteren Studie wird zum Beispiel ermittelt, wie hoch die Auslastung der vorhandenen Stellplätze ist und wie viele Autobesitzer, die nicht aus dem Kiez kommen, ihr Auto dort abstellen. Zudem wird errechnet, wie teuer eine Ausweitung der Parkzone würde – wie viele Automaten müssten installiert, wie viele Kontrolleure eingestellt werden?

Im Frühjahr nächsten Jahres werde mit dem Ergebnis der Untersuchung gerechnet, sagt Wolfram Kempe (Linke), Vorsitzender des Pankower Verkehrsausschusses. Falls dabei herauskommt, dass die Anwohner kaum noch eine Chance auf einen Parkplatz haben, könnte Prenzlauer Berg Anfang 2016 seine sechste Parkzone bekommen. 

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