200 Flüchtlinge ziehen in neue Notunterkunft

von Anja Mia Neumann 9. September 2015

Prenzlauer Berg macht Platz für mehr Menschen, die vor Krieg und Zerstörung geflohen sind. In der Storkower Straße finden sie ein Dach über dem Kopf. Nur wenige Gehminuten vom Rupert-Neudeck-Haus entfernt.

Prenzlauer Berg hat eine neue Notunterkunft für Flüchtlinge. Seit Mittwoch sind weitere 200 Menschen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind, vorerst im Viertel zu Hause. Das ehemalige Bürogebäude in der Storkower Straße 133a sei kurzfristig bezogen worden, teilte das Bezirksamt mit.

Der Betreiber der Unterkunft ist das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF). In zwei weiteren Prenzlauer Berger Gebäuden, in der Storkower Straße 139 c, dem Rupert-Neudeck-Haus und in der Straßburger Straße im Kollwitzviertel, leben bereits Flüchtlinge.

Nach Angaben von Pankows Flüchtlingskoordinatorin, Birgit Gust, wohnen im Rupert-Neudeck-Haus 255 Menschen, in der Straßburger Straße sind es 205. Insgesamt haben in den drei Unterkünften in Prenzlauer Berg also 660 Menschen Unterschlupf gefunden – bislang.

 

Bezirksbürgermeister kündigt an: Weitere Flüchtlinge kommen in den Bezirk

 

Die Kommunen stelle der Ansturm der Menschen „vor riesige organisatorische Herausforderungen“, erklärte Pankows Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD). Um eine Erstversorgung und Aufnahme der Geflüchteten zu gewährleisten, schöpfe das Land Berlin alle Möglichkeiten aus.

Und der Bezirksbürgermeister sagt voraus: „Auch in Pankow werden zukünftig weitere Geflüchtete untergebracht werden müssen.“ Das Bezirksamt versuche eine angemessene Unterbringung der Menschen sicherzustellen und informiere die Pankowerinnen und Pankower zeitnah über alle Entwicklungen.

 

Update 21.01h: Derzeit starten erste lokale Flüchtlingsinitiativen aus Prenzlauer Berg Spenden zu sammeln und direkt in die Storkower Str. 133a vorbeizubringen. Laut Auskunft eines Koordinators der Einrichtung brauchen die Flüchtlinge aktuell Hygiene-Artikel des täglichen Bedarfs wie Rasierer, Rasierschaum, Pflaster, Zahnbürsten, Windeln etc. und Sachen zum Übernachten (Decken, Handtücher etc.) da die von der Einrichtung bestellten Sachen heute wohl nicht mehr ankommen. Heute Nacht werden nach unbestätigten Angaben noch rund 150 Flüchtlinge in der Einrichtung erwartet. (ps)

Update 10.9.: Laut Auskunft der neuen Einrichtung ist die Notunterkunft aktuell gut ausgestattet mit Sachspenden. Für die nächste Zeit liegt der Unterstützungsschwerpunkt auf Sprachkursen und individueller Unterstützung der Flüchtlinge. Wer sich engagieren möchte kann sich z.B. bei dem Pankower Flüchtlingsnetzwerk „Pankow hilft“ informieren und bzw. in einem der Unterstützerkreise mitwirken. Weitere Infos unter www.pankow-hilft.de. 

 

Wer den Flüchtlingen in Pankow helfen möchte, kann sich hier informieren:

www.pankow-hilft.de

 

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