Ärger verpufft, Schulsozialarbeiter gerettet

von Christiane Abelein 19. November 2013

An der Gustave-Eiffel-Schule wollte der Senat die Sozialarbeiterstelle einsparen – ein Sturm der Entrüstung brach los. Nun ist die Finanzierung gesichert, die Stelle bleibt.

Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres hat in den vergangenen Wochen sehr gewirbelt. So formuliert es ihre Pressesprecherin, der die Erleichterung darüber anzuhören ist, dass diese windige Zeit nun vorbei ist. Vorausgegangen war ein Sturm der Empörung, ausgelöst von Berichten darüber, dass einige Berliner Schulen ihre Sozialarbeiter verlieren sollten. In Prenzlauer Berg ging es um die Gustave-Eiffel-Schule in der Hanns-Eisler-Straße.

Nun entpuppt sich die Diskussion der vergangenen Wochen als Sturm im Wasserglas, denn: Die Fraktionschefs von SPD und CDU haben sich auf den neuen Haushalt geeinigt – und darin sind auch Gelder für alle 255 Schulsozialarbeiterstellen vorgesehen. Genauer gesagt rund eine Million Euro pro Jahr. Damit können die 20 betroffenen Stellen erhalten werden. Schließlich seien die Schulsozialarbeiter sehr wichtig, heißt es aus dem Haus von Senatorin Scheeres.

 

Sozialarbeiter auch an Prenzlauer Berger Schulen wichtig

 

Das sieht auch Pankows Bezirksstadträtin Christine Keil (Linke) so, zuständig für Immobilien und Schulen. Sie hatte einen Protestbrief an die Bildungssenatorin geschrieben, auch die Bezirksverordnetenversammlung war sich einig, dass man die Entscheidung des Landes nicht hinnehmen wolle. Die Begründung: Sozialarbeiter seien auch in besser situierten Ortsteilen wie Prenzlauer Berg nötig. Laut Keil nehmen sie ganz andere Aufgaben wahr als Lehrer. „Es geht darum, die Schüler als kleine Menschen zu betrachten, als Persönlichkeiten, und Hilfestellung etwa beim Übergang von der Schule ins Berufsleben zu leisten.“

Herrscht nun, wo die Finanzierung der Stellen gesichert ist, Friede Freude Eierkuchen? An der Gustave-Eiffel-Schule schon, auch wenn Schulleiterin Christiane Zirbel derzeit krank ist und nicht persönlich Stellung nehmen kann. Es bleibt aber die Frage, warum das Thema überhaupt so heiß diskutiert wurde – wo sich doch alle einig sind, dass Sozialarbeiter an Schulen wichtig sind?

In der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft erntet man zumindest keinen Widerspruch, wenn man von fehlgeschlagener Kommunikation spricht. Einige Sozialarbeiter hatten nämlich auf ziemlich unschöne Weise erfahren, dass sie ihren Job verlieren sollten: Sie hatten bei der Planung für das kommende Jahr wie gewohnt auf die Daten des Sozialpädagogischen Instituts zugegriffen, doch ihre Schule und ihre Stelle waren verschwunden. „Weil die Finanzierung nicht gesichert war, stand da ’nicht verlängert‘. Das ist natürlich ungünstig“, heißt es dazu in der Pressestelle von Senatorin Scheeres. Die gute Nachricht von der Rettung der Stellen verkündet die Senatsverwaltung offensiver: An die Schulen soll noch heute ein Brief verschickt werden.

 

 

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