Kulturtipps der Woche (#22)

von Brigitte Preissler 16. November 2011

Im Ballhaus Ost wird diese Woche eine Papp-Version von Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“ installiert. Und in der Galerie Mikael Andersen ist zu erfahren, wie man seine Freizeit überlebt. 

Es läuft ja schon ein paar Tage: Das Internationale Theaterfestival „No Limits“, an dem mehr als 200 behinderte und nicht behinderte Künstler aus aller Welt beteiligt sind. Das ein oder andere Ticket ist derzeit aber noch zu haben, und bis einschließlich Sonntag sind auch noch eine ganze Reihe spannender Events angekündigt. In der Kulturbrauerei und im Theater RambaZamba zum Beispiel. Oder im Ballhaus Ost: In einer eigens für das Festival initiierten Koprodukution von Das Helmi und Theater RambaZamba gibt es dort am kommenden Wochenende eine wirklich besondere Version von Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“. Jeder Besucher erhält am Eingang eine Leihpuppe aus Schaumstoff. Damit darf er sich in eine raumgreifende, von weiteren Besuchern und Puppen bevölkerte Pappstadt begeben – und dann gespannt sein, ob ihm irgendwo in diesem theatralen Berlin-Roman vielleicht auch ein Franz Biberkopf aus Pappe begegnet. Es spielen die Schauspieler des Theaters RambaZamba, für die Texte sorgte die Zeitung Ohrenkuss, die von Menschen mit Down Syndrom gemacht wird. 

Am Samstag, den 19., und Sonntag, den 20. November, jeweils ab 18 Uhr (Einlass durchgehend) im Ballhaus Ost, Pappelallee 15. Karten zu 13/8 Euro z.B. unter karten@ballhausost oder unter 440 39 168. Infos hier, hier und hier

 

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„My Leissure Time Is Killing Me“, steht auf einer Zeichnung von Fritz Bornstück. Richtig, ein Schreibfehler: Eigentlich müsste da „Leisure“ stehen, dann wäre das Ganze korrekt mit „Meine Freizeit bringt mich um“ zu übersetzen. Hat das ständige Abhängen den Künstler etwa schon dermaßen zerrüttet, dass ihm die Grundlagen der Orthographie völlig gleichgültig sind? Bestimmt hilft ein Besuch in der Galerie Mikael Andersen, diese Frage zu klären, dort nämlich ist Bornstücks Arbeit derzeit im Rahmen der Gruppenausstellung „All Work And No Play“ zu sehen. Insgesamt sechs zeitgenössische Künstler befassen sich hier mit der Frage nach dem Spannungsverhältnis von Arbeit und Freizeit – mit der „Work-Life-Balance“ also, wie man das ja heutzutage auf Neudeutsch gern bezeichnet. Hoffen wir, dass Fritz Bornstück für die Schau recht viel zu tun hatte. 

All Work And No Play, noch bis 21. Januar 2012 in der Galerie Mikael Andersen (Pfefferberg-Gelände). Eingang Schönhauser Allee 176 bzw. Christinenstraße 18/19, geöffnet dienstags bis freitags von 12 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 16 Uhr. Weitere Infos hier.

 

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