Kulturtipps der Woche (#2)

von Brigitte Preissler 28. Juni 2011

Lang sind die Listen mit Kulturterminen in Prenzlauer Berg. Wer hat schon Zeit, sie zu durchforsten? „It‘s a dirty job, but someone‘s gotta do it!“ Wir suchen die spannendsten Events heraus.

 

Und hier sind sie, die Kulturtipps der Woche:

 

Achtung: Es werden Aliens landen. Mitten in Prenzlauer Berg. Und sie kommen von weit, weit her: „Transmission: Jakarta Aliens in Berlin“ heißt die Inszenierung des indonesischen Geschichtenerzählers und Puppenspielers PMtoh, im Rahmen des Jakarta Berlin Arts Festival ist sie vom heutigen Dienstag an noch bis einschließlich Freitag jeweils um 20 Uhr in der Schaubude zu sehen. Der 1969 geborene PMToh erneuert darin das in Indonesien populäre Schattenspiel Wayang Kulit mit Hilfe diverser Alltagsgegenstände. In seiner One-Man-Show wird er vom Leben auf einem Stern namens Jakarta erzählen, über den die meisten Deutschen vermutlich wenig wissen – obgleich dieser Stern seit 1993 Berlins Partnerstadt ist. 

 

Ein ganz anderes Paralleluniversum wird sich Besuchern des Kleinen Wasserspeichers ab kommenden Donnerstag eröffnen. Der 1934 geborene Niederländer Paul Panhuysen will dort sechs großen Edelstahlblechen mithilfe langer Saiten allerlei kräftige Klänge entlocken. Panhuysen gilt international als einer der wichtigsten Klangkünstler überhaupt, seine Werke wurden vielfach ausgezeichnet, zuletzt war er 2010 Ehrenpreisträger des Deutschen Klangkunst-Preises. „Voltaic Memory Space“ heißt seine eigens für die Akustik und Architektur des Kleinen Wasserspeichers erschaffene, jüngste Klanginstallation, um 18 Uhr wird sie mit einer Vernissage eröffnet.

 

Zwei Stunden später, um 20 Uhr, beginnt dann im Großen Wasserspeicher die zweite große Sommerausstellung der singuhr – hoergalerie: Andreas Oldörps „Arbeit mit Lager II“. Diesen Hamburger Klangkünstler könnte man womöglich auch einen Klangzündler nennen, jedenfalls arbeitet er gern mit so genannten „Singenden Flammen“: Das sind butan- oder wasserstoffbetriebene Brenner, mit denen er die Luftsäulen in unterschiedlich langen Glaszylindern zum Schwingen bringt. Als Öldorp 1997 schon einmal im Großen Wasserspeicher zu Gast war, mit seiner Installation „Arbeit mit Lager“, hatte er vier dieser “Singenden Flammen” dabei. Mal sehen, welche Feuergesänge er nun im Rahmen seiner Re-Installation herbeizündelt. 

 

Harald Hauswald hat in seinem Leben schon in vielen Jobs gearbeitet: Als Restaurator, Telegrammbote und Heizer zum Beispiel. Einen Namen aber machte er sich als Fotograf: Spätestens seitdem er zusammen mit Lutz Rathenow die letzten Jahre vor dem Mauerfall in Berlin-Ost fotografisch festhielt („Berlin-Ost. Die andere Seite einer Stadt, Piper Verlag München 1987), ist er vielen als kritischer Chronist dieser Jahre in Erinnerung geblieben. Auch Frieda von Wild fotografierte in den 80er Jahren in Ost-Berlin – ihre Freunde, junge Arbeiter, Frauen Mütter, Freaks und Punks. Noch bis 16. Juli sind Werke von Harald Hauswald und Frieda von Wild in der Staatsgalerie Prenzlauer Berg zu sehen.



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