Kulturtipps der Woche (#9)

von Brigitte Preissler 17. August 2011

Wie ein Tanzstück die Geheimnisse der Röstbohne ergründet und warum ein Maler aus Zechau-Leesen seine Bilder gern mal in die Ecke stellt, erfahren Sie in unseren Tipps dieser Woche. 

Man glaubt es kaum, aber zu der ein oder anderen Aufführung des jährlich stattfindenden Festivals „Tanz im August“ (es läuft bis zum 28. August an diversen Berliner Spielorten) gibt es tatsächlich noch Karten. Zum Beispiel zu „Kawa“ in der Halle Tanzbühne. Jawohl, es geht hier um Kaffee: Der palästinensische Lyriker Mahmoud Darwich hat mal ein Kaffee-Gedicht geschrieben, und das Duo „Chata“ (d.i. Aicha M`barek und Hafiz Dhaou aus Tunis/ Lyon) entwickelte dazu eine Choreographie. Zu arabischen Klängen und elektronischen Sounds wird sich Tänzer Hafiz Dhaou unter anderem in einen Berg leerer Kaffeetassen hineinlegen und darin herumwühlen. Das wird bestimmt herrlich klirren … 

Vorstellungen am 22. August um 21 Uhr und am 23. August um 20 Uhr in der Halle Tanzbühne, Eberswalder Straße 10-11. Kartenvorbestellung (15/10 Euro) täglich zwischen 12 und 19 Uhr unter der Telefonummer 247 49 880. Weitere Infos auch unter www.tanzimaugust.de und unter http://www.halle-tanz-berlin.de.

 

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Man sagt über Walter Libuda, Jahrgang 1950, dass er sich beim Malen viel Zeit lässt. Angefangene Ölbilder stellt er, wie es heißt, gern mal für ein Weilchen in die Ecke, um sie Jahre später wieder hervorzuholen, zu überdenken, neue Farbschichten aufzutragen, sie wieder und wieder zu überarbeiten. Wenn man seine Kunst „vielschichtig“ nennt, ist das also ganz wörtlich gemeint. In seinen flirrenden Vexierbildern sind expressionistische Einflüsse erkennbar, Beckmann, Kokoschka, Kirchner; von der „Leipziger Schule“ dagegen, in der er künstlerisch groß wurde, hat er sich eher entfernt. Die Werke des Mannes aus Zechau-Leesen (der heute in Schildow lebt) werden vielfach im Ausland gezeigt, derzeit stellt auch die Galerie Parterre Gemälde, Zeichnungen, figurale Objekte und Bildkästen des ehemaligen Heisig-Meisterschülers aus den letzten Jahren aus. 

Walter Libuda, „Rücken zum Fenster“, bis 11. September in der Galerie Parterre, Danziger Straße 101, geöffnet von Mittwoch bis Sonntag zwischen 14 und 20 Uhr, Eintritt frei. 

 

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Ella Kay, Käthe Kollwitz, Greta Kuckhoff – viele Frauen, die in Pankow lebten und arbeiten, haben ihren Weg gemacht und in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft oder Kultur Beträchtliches geleistet. Käthe Kollwitz etwa war, neben vielem anderem, die erste Frau an der Akademie der Künste, Greta Kuckhoff die erste Notenbankpräsidentin. Nach der Widerstandskämpferin und Ex-Bürgermeisterin von Prenzlauer Berg Ella Kay ist eine Straße im Ernst-Thälmann-Park benannt. Eine dokumentarische Wanderausstellung, initiiert vom Frauenbeirat Pankow, befasst sich mit dem Leben und Werk von insgesamt 17 „Pankower Pionierinnen“, bis zum 1. September ist sie im Pfefferwerk zu sehen. 

Galerie F92, Nachbarschaftshaus Pfefferwerk, Fehrbelliner Str. 92, geöffnet mittwochs bis samstags von 15 bis 19 Uhr, Eintritt frei.

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