Fragen über Fragen

von Christiane Abelein 12. November 2013

In unseren Tipps der Woche geht es philosphisch zu: Wir fragen nach der Zukunft der Menschheit, zumindest aber nach der Zukunft des Areals um den Ernst-Thälmann-Park.

Wenn es um das Areal um den Ernst-Thälmann-Park geht, sind Unzufriedenheit und auch Unsicherheit nicht weit – das zeigten schon mehrere Treffen zur Umgestaltung des Areals, wo auf Seite der Bürger meist recht viele bange Fragen im Raum standen. Bei der 2. Ergebnisoffenen Bürgerwerkstatt der Anwohner-Initiative Ernst-Thälmann-Park stehen vor allem viele Fragezeichen im Raum, zum Beispiel beim Programmpunkt „Wie machen wir weiter??“. Um das zu diskutieren sind jede Menge liebe Leute eingeladen, nämlich „liebe Nachbarn, liebe Kinder, liebe Jugendliche, liebe Erwachsene! Bürger aus dem Park und den Kiezen drumherum“. Nach der Frage nach der Zukunft ist erst mal eine Verschnaufpause angesagt. Danach hoffen die Veranstalter offenbar, Mut geschöpft zu haben, denn auf der Tagesordnung weichen die Frage- den Ausrufezeichen – und damit den Forderungen der Initiative. Welche das konkret sind, erzählen wir hier jetzt nicht. Gehen! Sie! doch! einfach! hin! zur! Bürgerwerkstatt!

2. Ergebnisoffene Bürgerwerkstatt der Anwohner-Initiative Ernst-Thälmann-Park, Dienstag, 12. November, 18 Uhr, Wabe, Großer Saal, Danziger Str. 101, Eintritt frei. Das Programm findet sich auf der Internetseite der Anwohner-Initiative. 

 

                                                                          ***

 

Nicht nur nach der Zukunft des Thälmann-Areals, sondern gleich nach der Zukunft der gesamten Erde fragt Alan Weisman. Der US-amerikanische Autor sieht da ziemlich schwarz. Er glaubt: Wir können nur überleben, wenn wir weniger werden. Jaja, Sie haben das schon richtig gelesen. Nicht weniger essen, weniger Energie verbrauchen, weniger Müll produzieren oder so etwas, sondern tatsächlich weniger werden. Weisman will also, dass wir weniger Kinder bekommen. Ob er damit bei uns in Prenzlauer Berg gut ankommt? Entscheiden Sie selbst! 

Lesung und Gespräch mit Alan Weisman, Dienstag 12. November, 20 Uhr, Backfabrik Clinker-Lounge, Saarbrücker Straße 36a, Eintritt: 5 Euro.

 

                                                                          ***

 

Falls Sie wider Erwarten keine Lust auf weniger Kinder haben, könnten Sie es ja doch mit weniger Müll versuchen. Oder wenn sie auch das nicht schaffen, verwenden Sie doch wenigstens den ganzen Kram wieder. Ach, das ist doch ein alter Hut, denken Sie jetzt, Recycling, das machen wir Deutschen doch so gut wie kein anderes Volk, da sind wir Vorreiter! Falsch gedacht. Wir reden nicht von Recycling, sondern von Up-Cycling. Was das ist? Gute Frage! Antworten gibt es bei „Alles Müll oder was?“. Dort stellen sich verschiedene Berliner Projekte vor, die daran arbeiten, die Müllberge Berlins zu verkleinern und – man höre und staune! – die Stadt schöner zu machen.

Alles Müll oder was?“, Donnerstag, 14. November, 19 Uhr, Ökowerkstatt im Nachbarschaftshaus am Teutoburger Platz, Fehrbelliner Straße 92, Eintritt: frei.

 

                                                                          ***

 

Jetzt aber weg von so banalen Dingen wie Müll. Bei der Performance „Ich liebe Dich, Du teure Freiheit“ können Sie ihren „entfremdeten narzisstischen Geist“ befreien lassen. Sie wussten noch gar nicht, dass sie einen solchen haben? Sehen Sie, so vermüllt sind Sie schon. Jedenfalls geht es in der „poetischen Sideshow der Humanität im Spätkapitalismus“ der Berliner Regisseurin Agathe Chion im Ballhaus Ost um die Frage, ob die Magie der One-Night-Gnade greifen wird. Sonst noch Fragen?

Ich liebe Dich, Du teure Freiheit“, 14., 15. und 16. November, 19.15 und 21.30 Uhr, Ballhaus Ost, Pappelallee 15, Eintritt: 10/15 Euro. Mehr zum Programm gibt’s hier: http://ballhausost.de/

 

                                                                          ***

 

Auch wenn Sie vielleicht schon nicht mehr ganz folgen können, müssen wir uns zum Schluss noch einmal den ganz großen Fragen der Menschheit zuwenden: Sinn und Unsinn, Sein und Nichtsein – ach ne, Stopp. Machen wir´s kurz: Platon, Höhlengleichnis. Sie wissen schon, die Frage nach der Wirklichkeit. Das, was wir sehen, sind nach Platon nur Schatten (also ein kalter Abklatsch) von realen Ideen im Jenseits. In der Ausstellung „Other Shadows Embrace Mountains“ ziehen Künstler eine Parallele vom Höhlengleichnis zum Thema Migration, eine Performance mit acht Opernsängerinnen soll zusätzliche Klarheit schaffen. What the hell? Ja fragen Sie doch nicht uns!

Other shadows embrace mountains“, Sonntag, 17. November, 17 Uhr, Großer Wasserspeicher, Eingang Belforter Str./Straßburger Str., Eintritt: frei, Mehr Infos: www.othershadowsembracemountains.tumblr.com

 

NEWSLETTER: Damit unsere Leserinnen und Leser auf dem Laufenden bleiben, gibt es unseren wöchentlichen Newsletter. Folgen Sie uns und melden Sie sich hier an!

Das könnte Dich auch interessieren

Hinterlasse einen Kommentar