Der fröhliche Weinberg

von Juliane Schader 21. August 2013

Diese Woche bietet Männer mit Nervenzusammenbruch und diskutierende Direktkandidaten (vermutlich nicht zeitgleich). Dazu ein singender Weinberg und ein Sommerfest vom Knaack.

Was kann man sich für einen Mittwochabend im August Schöneres vorstellen, als ihn mit Bauplänen, Stadtentwicklung und lokalen Politikern aus Pankow zu verbringen? Eben.

Für alle, die im, am und um den Bötzowkiez leben, empfiehlt es sich, um 19 Uhr in die Aula der Homer-Schule zu kommen. Immobilien-Stadträtin Christine Keil (Linke) informiert dort über die Sanierung der Schule, die Umnutzung der Esmarchstraße 18 (derzeit unter anderem Heimat der Kurt-Tucholksy-Bibliothek) sowie den geplanten Bau einer Sporthalle in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße.

Wer hingegen westlich der Prenzlauer Allee wohnt, damit zum Wahlkreis Pankow gehört und sich zudem noch für den Mauerpark interessiert, der kann alternativ eine Podiumsdiskussion mit den Direktkandidaten besuchen. Organisiert wird sie vom Bürgerverein Gleimviertel und der Stiftung Weltbürgerpark; deren Vorstandssprecher Heiner Funken wird den Spaß moderieren.

Bürgerinformation Investitions-Vorhaben im Bötzow-Kiez, Mittwoch, 21. August um 19 Uhr, Aula der Homer-Schule, Pasteurstraße 10 – 12, Eintritt frei.

Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl mit fünf von sechs Direktkandidaten, Veranstalter sind der Bürgerverein Gleimviertel und die Stiftung Weltbürgerpark, Mittwoch, 21. August, 19.30 Uhr, Haus der Sinne, Ystader Str. 10, Eintritt frei.

 

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Sie kennen das: Manchmal muss man die Perspektive wechseln, um den richtigen Eindruck von etwas zu bekommen. Etwa, nach Kreuzberg fahren, um einen Film aus Prenzlauer Berg zu sehen. „Die Liebe und Victor“ heißt er, ist von 2009 und dreht sich um Victor, der als selbsternannter Don Quichotte durch Prenzlauer Berg radelt, um die Menschen aufzuklären. Das mit der Liebe, das ist nämlich nur ein chemisches Missverständnis. Bitte was? Ja, genau. Rolf Zacher spielt auch mit, als Pyjama-Träger aus Treuenbrietzen.

„Die Liebe und Victor“, Mittwoch, 21. August ab 21 Uhr (Filmstart gegen 21.30 Uhr), Campingplatzkino im Prince Charles, Prinzenstraße 85 f, bei guten Wetter im Hof, bei schlechtem im Club, Karten kosten 4 Euro.

 

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Wenn diese Frauen einfach so Kinder kriegen und trotzdem weiter arbeiten und Chef werden und sogar wählen wollen, dann stürzt das die Männer in eine tiefe Sinnkrise. Oder so ähnlich. Auf jeden Fall meldet sich das Theater unterm Dach mit einem Stück aus der Sommerpause, das „Sag niemals nie – Männer am Rande des Nevenzusammenbruchs“ heißt. Und uns Klaus vorführt, der im feministischen Volksgefängnis hockt und mit dem System Männlichkeit ebenso hadert wie mit sich selbst. Die Motive für das Stück stammen von David Forster Wallace und Clemens J. Setz. Na dann.

„Sag niemals nie – Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs“, Premiere am Freitag, 23. August, weitere Vorstellungen am Samstag, 24. und Sonntag, 25. August, jeweils 20 Uhr, Theater unterm Dach, Danziger Str. 101, Karten kosten 12, ermäßigt 8 Euro.

 

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Die Jungs vom Knaack sind auch lustig. Da schicken sie uns eine lange Pressemitteilung, verdammen noch einmal im Nachhinein die, Zitat, „Prenzl’berg Schickeria“, die den Club einst wegen Lärmbedenken aus der Greifswalder Straße vertrieben hat. Freuen sich schon auf die Eröffnung des neuen Knaack-Kulturhauses am Mauerpark vermutlich Anfang 2016. Kündigen als kleines Appetithäppchen ein Sommerfest am kommenden Wochenende an. Und stellen das unter das Motto „Wir lassen uns das Singen nicht verbieten.“

Ja, genau, das ist der olle Schlager, den sie hier bitte komplette 3.36 Minuten über sich ergehen lassen. Wenn sie dann noch können, geht es am Wochenende zu Mutabor, DJ Vossi, Auge blau, Die Echse und wie sie alle heißen in den Mauerpark. Denn „Ein bisschen Schinderassassa und Bums-Faldera/Gehörte doch schon allezeit zum Leben“.

Knaack-Sommerfest im Amphitheater im Mauerpark, Samstag, 24 August um 14 Uhr bis Sonntag, 25. August um 21 Uhr, Eintritt frei, mehr Infos gibt es hier.

 

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Und als wäre dies alles nicht schon genug für diese Woche, ist am Sonntag auch noch Konzert im Weinberg. Ganz recht, in Prenzlauer Berg wird Wein angebaut, und ab jetzt wird dort auch musiziert. Was genau, da müssen sie leider diejenigen fragen, die verstehen, was gemeint ist, wenn der Veranstalter das Trio Scho und mit ihm weinselige Lieder aus aller Welt ankündigt. Was wir hingegen sehr gut verstehen ist das Versprechen, dass zur Musik Riesling gereicht wird und der Eintritt frei ist.

„Konzert im Weingarten“ am Volkspark Prenzlauer Berg (Syringenplatz / Ecke Sigridstraße), Sonntag, 25. August ab 15 Uhr, Eintritt frei.

 

(Und wer in dieser Masse an Ankündigungen die für das Fest in der Kastanienallee vermisst, hat völlig recht. Dafür gibt es noch mal einen extra Text. In Kürze.)

 

 

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