1.000.050 Jahre und kein bisschen leise

von Juliane Schader 16. Januar 2013

Die Galerie Lage egal feiert den 1.000.050. Geburtstag der Kunst. Das Theater o.N. hat sich in England verliebt. Und in der Schaubude sucht eine Alka-Seltzer-Tablette sozialen Anschluss.

Die Kunst hat Geburtstag und wird einemillionundfünfzig Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch! Sagen nicht nur wir, sondern vor allem die Macher der Lage egal. Sie haben der Kunst zum Ehrentag eine kleine Sonderausstellung mit 30 Künstlern zusammengestellt, die alle schon in der Galerie ausgestellt haben oder in diesem Jahr auf dem Programm stehen. Wie sie alle heißen, steht hier. Eröffnung ist am Geburtstag am 17. Januar um 18 Uhr.

Dass wir heute das genaue Geburtsdatum wissen, verdanken wir übrigens dem französischen Künstler Robert Filliou. Im Jahr 1963 beschloss dieser, dass der Geburtstag der Kunst am gleichen Tag wie sein eigener sein müsste, nur eine Millionen Jahre früher. Wann auch sonst?

„Jahresgaben – anlässlich des 1.000.050. Geburtstags der Kunst“, Eröffnung am Donnerstag, 17. Januar 18 bis 22 Uhr, geöffnet bis zum 23. Februar, Freitag und Samstag 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung (2. bis 9. Februar geschlossen), Lage Egal, Danziger Str. 145, Eintritt frei.

 

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König Richard Löwenherz ist außer Landes, weil er kreuzziehen muss. Sein Bruder, Prinz John, nutzt diese Abwesenheit und tyrannisiert sein Volk. Und dann gibt es noch einen, der die Schwachen beschützt – ja, das kommt uns allen bekannt vor. Nur wohnt letzterer diesmal nicht im Sherwood Forest und trägt einen lustigen Hut mit Feder, sondern schleppt sich in einer ritterlichen Rüstung durch die Gegend und hört auf den Namen Sir Wilfred of Ivanhoe. In den 1950er Jahren verkörperte Roger Moore diesen Ivanhoe in einer gleichnamigen Fernsehserie, und damit sind wir endlich bei der Veranstaltung angekommen, die am Freitagabend im Theater o.N. auf dem Programm steht. Schließlich war es eben diese Serie, mit der Uta Griseldis Schulz‘ Begeisterung für das britische Inselvolk, seine Traditionen und Geschichte ihren Anfang nahm. „Von Rittern, Rosen und Roger Moore oder Warum ich England so liebe“ heißt folgerichtig der Titel des Abends, der Lieder, Happy End und die Antwort auf die Frage verspricht, ob Richard III. wirklich bucklig war.

„Von Rittern, Rosen und Roger Moore oder Warum ich England so liebe“, von und mit Uta Griseldis Schulz, Premiere am Freitag, 18. Januar um 20 Uhr, weitere Aufführung am Samstag, 2. Februar, 20 Uhr, Theater o.N., Kollwitzstr. 53, Karten kosten 10, ermäßigt 7,50 Euro.

 

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Es kann ja nicht jeder Experte für Objekttheater sein. Für alle, die es sind, ist völlig klar, was für einen Klassiker die Schaubude bietet, wenn sie „Drei kleine Selbstmorde“ auf dem Programm stehen hat. Allen anderen sei gesagt, dass es sich hierbei um drei berührende Geschichten über das Leben und sein Ende handelt: Da ist die Kaffeebohne „Pita“, deren Liebe zu einem Streichholz namens Jörg tödlich endet. In „Diavoletti“ sucht eine einsame Alka-Seltzer-Tablette Anschluss an eine Gang bunter Bonbons. Und „Tempo“ zeigt, dass nichts bleibt, wie es ist. Serviert werden die Geschichten von Puppenspielerin Alexandra Kaufmann auf einem Tisch.

„Drei kleine Selbstmorde“, Freitag, 18. bis Sonntag, 20. Januar, jeweils 20 Uhr, Schaubude, Greifswalder Straße 81 – 84, der Eintritt kostet 9,50, ermäßigt 6 Euro. Für Samstag gibt es nur noch wenige Restkarten. 

 

 

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