Sie sehen: alle Planeten

von Tim Florian Horn 8. Januar 2015

Was hat der Sternenhimmel im Januar zu bieten? Tim Florian Horn, Leiter des Planetariums, erklärt in seiner Sternen-Kolumne, warum der neue Sonnenorbit besonders eindrucksvoll beginnt.

Sternenhimmel

Was für ein toller Beginn des neuen Sonnenorbits! Alle mit bloßem Auge sichtbaren Planeten lassen sich im Januar 2015 beobachten. Venus eröffnet ihr Jahr noch recht unscheinbar tief am Südwesthorizont und geht auch recht bald gegen 18.30 Uhr unter. In den nächsten Monaten wird sie ihre Helligkeit deutlich ausbauen und uns durch das Jahr begleiten.

Trotz der nicht ganz idealen Bedingungen kann der flinke Planet Merkur vom 10. bis 20. Januar tief am Südwesthorizont gefunden werden. Am 10. und 11. Januar steht die Venus sehr nahe bei Merkur und kann jeweils gegen 18 Uhr wunderbar als Aufsuchhilfe dienen. Auch der Planet Mars steht tief und kann am Abendhimmel bis immerhin 20 Uhr beobachtet werden.

Letztlich ist es Jupiter, der im Sternbild Löwe die Himmelsbühne dominiert. Fast die gesamte Nacht strahlt er mit der Venus um die Wette. Am 8. Januar ergibt sich ein schönes Bild wenn der im Abnehmen begriffene Mond nahe Jupiter steht. Im Feldstecher oder im Teleskop kann man Details in der Atmosphäre des Riesenplaneten erspähen und den Lauf der unzähligen Monde Jupiters verfolgen (ein paar Tipps fürs Beobachten gibt es hier).

Zu guter Letzt gesellt sich der Ringplanet Saturn ab 4 Uhr dazu. Im Bereich der Sternbilder Waage und Skorpion ist Saturn sehr gut auszumachen.

Das Sternbild der Großen Bärin (~Großer Wagen) befindet sich auf unserer Sternenkarte in nordöstlicher Richtung – als verlässlicher Wegweiser zeigt uns die hintere Achse des Wagens den Weg zum Polarstern. Verlängern wir diese Linie weiter, kommen wir zum Himmels-W, dem Sternbild Kassiopeia.

Die Sterne des Wintersechsecks stehen kaum übersehbar in südlicher Richtung: Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund und Kastor in den Zwillingen.

Viel Phantasie ist gefragt, um aus der Sternenreihe der drei Sterne inmitten des Sternbildes Orion einen Gürtel zu erkennen. Die zwei hellen Sterne „oben“ stellen die Schultern da und die zwei Sterne Rigel und Saiph die Knie. Der Himmelsjäger stellt sich stolz dem Sternbild des Stieres entgegen. Verlängert man Orions Gürtel nach unten zum Horizont, landet man beim Stern Sirius, dem hellsten Fixstern am Himmel. Er markiert das Sternbild des Großen Hundes und gehört mit seinen 8,5 Lichtjahren Entfernung zu unserer näheren kosmischen Nachbarschaft.

Der Sternschnuppenstrom der Quadrantiden verspricht in der Zeit vom 1. bis 10. Januar einiges an Sternschnuppen. Beim Maximum in der Nacht vom 3. auf den 4. könnten es bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde werden. 

 

Planeten

Merkur kämpft vom 10. bis 20. Januar erfolgreich gegen die Dämmerung und kann tief am Südwesthorizont beobachtet werden.

Venus ist als Abendstern zunächst noch nicht besonders hell, gewinnt aber im Laufe des Monats an Helligkeit.  

Mars steht ebenfalls tief am Südwesthorizont und wechselt vom Sternbild Steinbock in den Wassermann.

Jupiter strahlt im Sternbild Löwe fast die gesamte Nacht.

Saturn betritt am Morgenhimmel die Bühne und wechselt vom Sternbild der Waage in den Skorpion.

 

 

Info: Eine Komplett-Ansicht der Sternenkarte findet sich in der Bildergalerie

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