November-Sterne

von Tim Florian Horn 5. November 2013

Was könnten wir am Himmel über Prenzlauer Berg sehen, wenn am Himmel über Prenzlauer Berg Sterne zu sehen wären? Das erklärt ab sofort einmal im Monat der Leiter des Planetariums. 

Der Himmel über Prenzlauer Berg unterscheidet sich zwar nicht grundlegend von dem über Weißensee, Charlottenburg oder Marzahn. Dafür steht nur in Prenzlauer Berg das Zeiss-Großplanetarium, was ein guter Anlass ist, uns von dessen Leiter Tim Florian Horn den Sternenhimmel des Monats erklären zu lassen. Das passiert ab jetzt regelmäßig.

 

Sternenhimmel

Die herbstliche Jahreszeit verspricht mit seinen langen Nächten einen wunderschönen Blick in den gestirnten Himmel. Bereits in der Dämmerung erstrahlt der Planet Venus als Abendstern und lädt zur Beobachtung mit dem Fernglas ein: Da sie von uns aus gesehen „innen“ im Sonnensystem steht, können wir bei ihr verschiedene Beleuchtungsphasen erkennen. Im Laufe des Novembers wird aus der Halbvenus eine immer schmaler werdende Sichel.

Das Sternbild der Großen Bärin (~Großer Wagen) findet sich tief im Norden. Als verlässlicher Wegweiser zeigt uns die hintere Achse des Wagens den Weg zum Polarstern. Verlängern wir diese Linie weiter, kommen wir zum Sternbild Kassiopeia, das als großes „W“ am Himmel steht.

Im Süden erkennen wir den Herbststernhimmel mit dem Sternviereck des geflügelten Pferdes Pegasus. Direkt an dieses Fabelwesen schließt sich das Sternbild der schönen Königstochter Andromeda an. In diesem Himmelsbereich finden auch wir den Andromedanebel – eine unserer Nachbargalaxien in unvorstellbaren 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung.

 

Ein Sternenhaufen in der Pubertät

 

Das rötlich leuchtende Auge des Stieres, der Stern Aldebaran im Süd-Westen, kündigt vom baldigen Tod dieses Sterns, während der nahegelegene Sternhaufen der Plejaden gerade erst die aufbrausende Zeit der Stern-Pubertät hinter sich gelassen hat.

Das imposante Sternbild des Himmelsjäger Orion bringt sich als Sternbild des Winters langsam in Stellung. Hier finden wir das berühmte Sternentstehungsgebiet M42, den Orionnebel. Mit Teleskopen können wir hier nahezu direkt bei der Entstehung neuer Sterne zuschauen.

Der Planet Jupiter beherrscht die nächtliche Himmelsbühne. Hell strahlend kann er fast die gesamte Nacht beobachtet werden, bis er dann am Morgenhimmel vom Planeten Mars abgelöst wird.

Der Sternschnuppenstrom der Leoniden kündigt sich ab dem 10. November an und könnte uns im Maximum in der Nacht vom 18. auf den 19. November vielleicht 30 Sternschnuppen pro Stunde gewähren.

Der Komet ISON kann wahrscheinlich ab Monatsmitte am Morgenhimmel mit bloßem Auge beobachtet werden. Da dieser Schweifstern am 28. November der Sonne bis auf wenige 1.860.000 Kilometer nahe kommen wird, könnten wir einige Überraschungen erleben. Mehr Informationen dazu finden sich hier.

 

Planeten

Merkur kann um die Monatsmitte am Morgenhimmel beobachtet werden.

Mars steht am Morgenhimmel in östlicher Richtung.

Venus strahlt als Abendstern in westlicher Richtung.

Jupiter steht hell strahlend im Sternbild Zwillinge und baut seine Sichtbarkeit deutlich aus.

Saturn taucht gegen Monatsende am Morgenhimmel wieder auf.

 

Mond

Neumond: 3. November, 13.50 Uhr

Erstes Viertel: 10. November, 6.57 Uhr

Vollmond: 17. November, 16.16 Uhr

Letztes Viertel: 25. November, 1:22 Uhr

 

Die Komplett-Ansicht der Sternenkarte findet sich in der Bildergalerie.

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