Planetenparade vor der Zeitumstellung

von Tim Florian Horn 7. Oktober 2015

Neues in unserer Sternen-Kolumne: Zuerst schreitet der Mond die Planeten ab. Venus, Mars, Jupiter und zu guter Letzt Merkur, beschreibt der Leiter des Planetariums. Dann endet die Sommerzeit.

Sternenhimmel

In der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober endet die Sommerzeit. Die Uhren werden eine Stunde zurück gestellt. Kosmisch unbeeindruckt wartet der Morgenhimmel mit einer Planetenparade auf.

Mit Abstand der hellste Himmelskörper nach Sonne und Mond ist der Planet Venus. Im Oktober geht sie gegen 3:30 Uhr auf, bzw. 2:30 Uhr Winterzeit. Am 25. / 26. Oktober erreicht sie den größten Winkelabstand zur Sonne, die größte mögliche Separation zwischen ihr und unserem Tagesgestirn. Der Blick mit dem Fernglas lohnt sich. Die Venus ist von der Erde aus gesehen ein innerer Planet, so dass wir bei ihr unterschiedliche Beleuchtungs-phasen erkennen. Am 25. Oktober sehen wir die Venus halb beleuchtet, wir haben Halbvenus.

In unmittelbarer Nähe im Sternbild Löwe steht der Planet Mars, der gegen 3:45 Uhr aufgeht. Auch Jupiter verändert seine Aufgangszeiten kaum, er steht mit seiner immer größer werdenden Helligkeit ebenfalls im Löwen und kann ab 4:30 Uhr (bzw. 3:30 Uhr Winterzeit) beobachtet werden. Vom 10. bis 28. Oktober gesellt sich auch noch Merkur dazu. Der flinke Planet kann jeweils nur für knappe 45 Minuten ab 6:30 Uhr in der Dämmerung beobachtet werden.

In der Zeit vom 8. Oktober bis 11. Oktober schreitet der abnehmende Mond die Planetenparade ab und steht jeden Morgen bei einem anderen Planeten: Venus, Mars, Jupiter und zu guter Letzt bei Merkur.

Nur der Ringplanet Saturn steht am Abendhimmel. Er kann bis zum 22. Oktober im Grenzbereich der Sternbilder Waage / Skorpion aufgefunden werden. Danach holt ihn langsam, aber sicher die Sonne ein und er verschwindet für einige Zeit von der Himmelsbühne.

Im Süden erkennen wir das Sternviereck des Pegasus. Hier sahen die großen Geschichtenerzähler der Antike ein auf dem Rücken fliegendes Pferd. Direkt an dieses Fabelwesen schließt sich das Sternbild der vermeintlich schönen Königstochter Andromeda an. In diesem Himmelsbereich finden wir den Andromedanebel – eine unserer Nachbargalaxien in unvorstellbaren 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung.

Im Norden finden wir das Sternbild Großer Bär (~Großer Wagen) als verlässlichen Wegweiser zum Polarstern, der uns wiederum den Weg gen Norden weist. Verlängern wir diese gedachte Linie weiter, kommen wir zum Himmel-W, dem Sternbild Kassiopeia.

An unserem Himmel lassen sich auch ganz irdische Dinge finden. In kurzer kosmischer Distanz von nur 400 km kreist die Internationalen Raumstation ISS um die Erde. Vom 3. bis 23. Oktober steht die Bahn der Raumstation günstig, so dass wir unseren Vorposten im All mehrmals zu Gesicht bekommen können. Die genauen Zeiten finden sich unter http://bit.ly/issberlin.

(Anm. d. Red: Die Sternenkarte findet sich in der Bildergalerie.)

 

Planeten

Merkur kann am Morgenhimmel vom 10. bis 28. Oktober aufgefunden werden.

Venus ist strahlender Morgenstern in der Planetenparade.

Mars kämpft sich am Morgenhimmel noch durch die Dämmerung. Er steht im Sternbild Löwe.

Jupiter strahlt mit der Venus am Morgenhimmel um die Wette, er befindet ebenfalls im Sternbild Löwe.

Saturn kann bis zum 22. Oktober noch knapp am Abendhimmel zwischen den Sternbildern Waage und Skorpion beobachtet werden.

 

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