Kinderprotest und Schafe auf dem Dach

von Redaktion der Prenzlauer Berg Nachrichten 21. Mai 2017

In dieser Woche haben wir mit den Kindern der Bornholmer Straße protestiert und Schafe auf dem Dach der Schönhauser Allee Arcaden gestreichelt und mit Vorstellungskraft Autos aus Prenzlauer Berg verbannt.

Liebe Mitglieder!

Lärmpegel-Alarm in der Fröbelstraße! Die Kinder der Bornholmer Grundschule haben diese Woche den Saal der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gestürmt, um gegen die geplante Bebauung ihres Ökogartens zu protestieren. „Uuuuuh, lasst unsern Garten in Ruuuuh!'“, schallte das Ökogartenlied durchs Haus, ein Video davon gibt’s hier. In geballter Prenzletten-Power waren wir in dieser Woche zu zweit auf der Sitzung und haben uns über lange Strecken prächtig amüsiert. Falls Ihr wissen wollt, was dort so los ist, schaut doch mal in unseren berühmten Twitter-Livestream. Jetzt aber nichts wie los zu unseren:

Themen der Woche: Schaf auf dem Dach, Stadt ohne Autos, AfD gegen Linksextremismus

  • Ich glaub mich tritt ein Schaf! Gleich drei davon grasen regelmäßig auf den Schönhauser Allee Arcaden. Letztes Jahr wurde dort sogar Lämmchen Günter geboren! Wir sagen nur: mäh!
  • Unsere Köpfe sind vom Virus Auto befallen, findet der Wiener Verkehrsprofessor Hermann Knoflacher. Für ihn haben Autos in Innenstadtgebieten wie Prenzlauer Berg keinen Platz, erzählte er uns im Interview.
  • „Der Bezirk ist auf dem linken Auge blind“, sagt der Pankower AfD-Fraktionsvorsitzende Stephan Wirtensohn. In einem Antrag forderte seine Partei den Aufbau einer staatlich geförderten Beratungsstelle, zunächst nur gegen linken, später gegen jegliche Form von Extremismus. Parteimitglieder und Veranstaltungsorte seien mehrfach bedroht und angegriffen worden, so Wirtensohn.
  • Spielstraße Gudvanger Straße: Eigentlich sollte es in dieser Woche eine Gerichtsentscheidung im Streit zwischen Bezirk und Anwohnern um die temporäre Spielstraße im Humannkiez geben. Der Termin wurde jetzt überraschend verschoben. Grund: ein neue Akte, die der Bezirk bei Gericht eingereicht hat.

Und was ist sonst los in Prenzlauer Berg?

Und nächste Woche….

…geht es bei uns um Graffitikunst, und zwar um legale! Wir waren mit Sprayer Felix unterwegs, einen Vorgeschmack gibt’s hier im Video, das ganze Interview kommt am Montag.

***

  • Ein toter Mann wurde am Montag in der Nähe von Konnopke’s Imbiss an der Eberswalder Straße gefunden. Hinweise auf Fremdverschulden soll es nicht gegeben haben, vermutlich war der Mann obdachlos, berichten Morgenpost und rbb.
  • Wochenmarkt-Lamento: Kulinarisierung ist der genau so böse Bruder von Gentrifizierung und hat den Wochenmarkt am Kollwitzplatz zerstört, findet Kolumnist Helmut Schümann im Tagesspiegel.
  • Die Schriftstellerin Anke Schelling lebt und arbeitet in Prenzlauer Berg und hat jüngst einen brisanten Roman über den Inzest einer Mutter und ihres Sohnes veröffentlicht. Schellings Geschichten spielen ebenfalls in unserem Stadtteil. Die Berliner Zeitung hat sie an ihrem Arbeitsplatz besucht.
Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:

  • Bei einem schweren Verkehrsunfall am Dienstagnachmittag erlitt der Fahrer eines Krankentransports starke Kopfverletzungen. Der Mann war mit dem Fahrzeug auf de Stahlheimer Straße unterwegs, kam von seinem Fahrstreifen ab und stieß mit einer Straßenbahn der Linie 12 zusammen.
  • Mit Schusswaffe und Baseballschläger bewaffnet haben zwei Männer in der Nacht zum Montag ein Hotel in der Metzer Straße überfallen.
  • Im Volkspark Friedrichshain wurde vergangenen Sonntag ein schwer verletzter 34-Jähriger gefunden, der kurze Zeit später verstarb. Der Mann wurde erstochen. Die Polizei hat das Opfer identifiziert und bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung.
  • Vergangenen Freitagnachmittag sind zwei Frauen in der Kopenhagener Straße von einem Fahrradfahrer homophob und volksverhetzend angepöbelt worden, weil sie sich auf der Terrasse eines Cafés geküsst hatten.

Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:

Mitgliedertreffen: Wir gehen auf Nachtigallen-Expedition!

Nächsten Freitag, am 26. Mai um 0 Uhr, gehen wir zusammen mit der Biologin Kim Geraldine Mortega auf eine nächtliche Erkundungstour durch Prenzlauer Berg und wollen den Nachtigallen lauschen. Kim wird uns erzählen, was das Besondere am Nachtigallengesang ist, warum es bei uns so viele der Vögel gibt, und wo man sie am besten finden kann. Die Veranstaltung ist ganz exklusiv nur für Euch, unsere Mitglieder! Wollt Ihr mitkommen? Dann meldet Euch an und schreibt uns eine E-Mail an redaktion@prenzlauerberg-nachrichten.de! Wir freuen uns schon auf Euch!

Termine und Tipps:

  • Freitag, 19. Mai: Ausstellung „Geschichten der Erinnerung“ über Schicksale von Geflüchteten aus dem ehemaligen Jugoslawien im Haus der Demokratie und Menschenrechte (seit gestern, bis 9. Juni), Festival Handgemacht Berlin mit Konzerten, Craft Beer und Streetfood in der Kulturbrauerei (bis Sonntag), Lyrik-Lesung „Gedichte und Räume“ im Werkraum Janus&Arachne in der Prenzlauer Allee, Premiere von „König Ubu“ in der Schaubude, Tanz- und Folkfestival in der WABE (bis Sonntag)
  • Samstag, 20. Mai: Autorenlesung in der Buchhandlung die Insel – Franziska Gehm liest aus der Geschichte einer Zeitreise in die DDR; Konferenz „Love Letter Convention“ der Liebesroman-LeserInnen in der GLS Sprachschule.
  • Montag, 22. Mai: Rathaus-Konzert „Pankow beflügeln“ mit einer 19-jährigen Preisträgerin und Werken von Chopin, Beethoven und Schumann.
  • Mittwoch, 24. Mai: Premiere des Soloabends „1978. stand up and boogie down“ von Kai Eikermann im Pfefferberg Theater.
  • Donnerstag, 25. Mai: Kunstinstallation „Labyrinth of Lies“ mit 400 Regenschirmen in der Willner Brauerei.
  • Freitag, 26. Mai: PBN-Mitgliedertreffen, wir gehen auf Nachtigallen-Expedition! (Anmeldung redaktion@prenzlauerberg-nachrichten.de)
Das habt Ihr vielleicht verpasst:
  • Verzweiflung auf der Wohnungssuche: 5000 Euro Belohnung für einen abgeschlossenen Mietvertrag? Wohnungssuchende in Prenzlauer Berg überbieten sich gegenseitig mit Versprechungen. Ein Best Of der Wohnungsgesuche.
  • Ausgemurkelt: Die Murkelbühne verlässt nach 25 Jahren Prenzlauer Berg, zu hoch sind die hiesigen Mietpreise. Schuld sei der „Vermarktungsdruck“, sagt der Bezirksbürgermeister.
Unser Zitat der Woche:
  • „Es ist tatsächlich preiswerter, ein Schaf aufs Dach zu stellen, als jemanden Unkraut jäten zu lassen.
Das sagt Franziska Szitko vom Centermanagement der Schönhauser Allee Arcaden über die drei Wandlitzer Schafdamen, die regelmäßig auf dem Einkaufszentrum grasen.

So, und ich schwinge mich jetzt aufs Fahrrad und fahre zum Anbaden nach Weißensee ins frisch eröffnete Strandbad. Sommer, ich komme!

Habt ein schönes Wochenende!

Eure Kristina Auer & die ganze Redaktion

 

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