Hier geht’s allen gut (außer manchen)

von Juliane Schader 3. März 2014

Die Pankower haben öfter Arbeit, verdienen mehr und leben länger als die Berliner anderer Bezirke. Das geht aus dem Sozialstrukturatlas hervor, der nun veröffentlicht wurde.

Den Pankowern geht es ziemlich gut. So kann man wohl in Kürze die Ergebnisse des Sozialstrukturatlas Berlin 2013 zusammenfassen, der am vergangenen Freitag von Sozialsenator Mario Czaja (CDU) vorgestellt wurde.

Nach dem sogenannten Sozialindex I, der die Arbeitslosenquote, das Einkommen und die mittlere Lebenserwartung auswertet, belegt Pankow hinter Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf Platz drei – bei der letzten Erhebung 2008 war der Bezirk noch auf Rand vier.

Im Umkehrschluss landet Pankow beim Sozialindex II, der den Arbeitsmarkt genauer unter die Lupe nimmt und als Gradmesser der sozialen Gefährdung gilt, nur auf Platz zehn. 2008 lag der Bezirk noch auf Platz acht.

Beim Status-/Segregationsindex belegt Pankow hingegen Platz zwei. Hier wird neben dem Bildungsniveau und der Altersstruktur auch untersucht, ob die Bewohner eher alt, jung oder durchmischt sind. Laut der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales belegt dieser hohe Rang ein „Nebeneinander von junger, gebildeter, aufstrebender Bevölkerung und alteingesessenen älteren Bevölkerungsgruppen“.

 

66 Indikatoren zur Sozialstruktur

 

Angesichts der zunehmenden Gentrifizierung im Bezirk klingt diese Erkenntnis zwar überraschend. Auf die Platzierung wirke sich jedoch aus, dass die wenigen älteren Menschen umso häufiger auf staatliche Unterstützung in Form von Grundsicherung oder Hilfe zur Pflege angewiesen seien. Und wenn junge Menschen mit viel und alte mit wenig Geld zusammenwohnen, glaubt der Index, die räumliche Trennung sei noch nicht so weit fortgeschritten.

Der Sozialstrukturatlas bildet die Grundlage für die Planungen des Senats in den Bereichen Gesundheit und Soziales. Insgesamt wurden 66 Indikatoren, vom Alter über den Bildungsstand bis zur Anzahl der Raucher im Bezirk, erfasst.

Den kompletten Bericht kann man sich hier downloaden

 

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