Kita Klax sucht Personal

von Thomas Trappe 14. Mai 2012

In der Kita in der Scherenbergstraße fehlen Erzieher, meinen die Eltern. Bei dem Träger würde besonders oft gekündigt, sagen Bezirk und Senat. Klax will die Personalnot schnell in den Griff bekommen.

Die Kindertagesstätte Klax in der Scherenbergstraße muss neues Personal suchen. Nachdem sich Eltern bei der Berliner Senatsverwaltung für Jugend, Bildung und Wissenschaft über Erzieher-Ausfall beklagt haben, reagierte die Kita jetzt mit einem Brief an die Eltern. Darin heißt es, dass demnächst zwei der drei noch offenen Erzieherstellen besetzt sein sollen. Ziel sei es, in kurzer Zeit die Personallücke komplett zu schließen. 

Laut Angaben der Klax gGmbH, die in Berlin nicht nur Kitas, sondern auch Grundschulen betreibt, beschwerten sich Eltern der Kinder in der Scherenbergstraße bereits im November vergangenen Jahres bei der Senatsverwaltung, es ging vor allem darum, dass zu viele Kinder von zu wenig Erziehern, konkret: 36, betreut wurden. Der Senat kam zu einem ähnlichen Schluss wie die Eltern. Staatssekretärin Sigrid Klebba: „Im Wesentlichen betraf unsere Kritik die große Personalfluktuation bei diesem Träger, die Vertragsgestaltung und die fehlende Mitwirkung der Eltern und den Umgang des Trägers mit Beschwerden der Eltern.“

 

Auflagen vom Senat

 

Hauptproblem ist nach Einschätzung der Eltern und des Senats, dass Erzieher in der Klax-Kita überdurchschnittlich häufig die Stelle aufgeben oder aufgeben müssen. „Das ist nicht wie in anderen Einrichtungen“, erklärte dazu ein Sprecher der Senatsverwaltung, „Klax ist ein Sonderfall“. Die Kita-GmbH begründet den Personalmangel mit einer bundesweiten Entwicklung, nämlich jener, dass es zu wenig ausgebildete Erzieher gebe. Auch ein verändertes „Anerkennungsprocedere“ für „Mitarbeiter ohne Erzieherausbildung“ habe verhindert, dass alle Stellen besetzt werden konnten. Aber auch im Bezirksamt heißt es, dass die Probleme vor allem bei Klax liegen. Die für Jugend zuständige Stadträtin Christine Keil (Die Linke) erklärte, „dass es in anderen Kitas des Bezirks ja auch genügend Personal gibt“.

Dem Kitabetreiber wurden nun vom Senat konkrete Auflagen gemacht. „Damit wollen wir sicherstellen, dass ausreichend Personal für die betreuten Kinder vorhanden ist und dass der Träger die Eltern stärker einbezieht, Beschwerden nachgeht und besser informiert“, erklärte die Senatorin. Außerdem müsse „der Träger mit angemessener Bezahlung und einem angemessenem Umgang mit dem Personal für eine Kontinuität sorgen. Das Problem ist hier weniger das Bekommen von Erzieherinnen und Erziehern, sondern das Halten dieser beim Träger.“

 

Kein Aufnahmestopp

 

Eine Klax-Sprecherin erklärte auf Anfrage der Prenzlauer Berg Nachrichten, dass man mit den Eltern der Kinder im Gespräch sei und anstrebt, die Personalsituation bald zu klären. „Auf jeden Fall wurden bei uns nie vorsätzlich weniger Erzieher bereitgestellt als nötig sind. Da kamen einfach verschiedene Sachen zusammen, die den Engpass verschärft haben.“ Einen Aufnahmestopp gebe es in der Kita nicht. So heißt es in dem Brief an die Eltern allerdings auch, dass man sich strikt an das Kitagesetz halte und nur so viele Kinder aufnehme, „wie wir auch Fachpersonal vorhalten können“. Es könne daher auch künftig passieren, dass es „kurzfristige Absagen von Aufnahmeanträgen“ gebe.

 

 

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