Neuer Platz namens Minna-Flake

von Redaktion der Prenzlauer Berg Nachrichten 20. November 2015

Dieser Platz aka Steinwüste bekommt einen Namen: Minna-Flake-Platz. Nach einer Ärztin, die keinen Wikipedia-Eintrag hat, dafür aber Lebensmut hatte. Ob ihr so ein toter Platz gefallen würde?

Es ist ein Platz, der seinen Zweck vor allem in einem zu haben scheint: da zu sein. Letztes Jahr umgestaltet und mit hübschen grauen Pflastersteinen versehen, grenzt er im Humannkiez an Gudvanger und Erich-Weinert-Straße.

Sonderlich einladend wirkt er jedenfalls nicht. Dazu bräuchte es Grünes, Bänke, Café, Spielgeräte oder irgendetwas Anderes, das jemanden dazu bewegen würde, auf diesem Platz stehen zu bleiben, statt ihn nur zu überqueren.

Nun bekommt die Steinwüste einen Namen: Minna-Flake-Platz. Den Beschluss dazu hatte das Bezirksamt Pankow im September gefasst, teilte eben jenes mit. In Zusammenarbeit mit dem Frauenbeirat werde „der Namensgeberin in Anerkennung ihrer Leistung ein dauerhaft ehrendes Andenken gesetzt“.

 

Ärztin für das Wohl von Kindern

 

Wer ist diese Frau, die noch nicht einmal einen Wikipedia-Eintrag hat? Laut Bezirksamt eine der sozial engagierten Ärztinnen in Berlin und ab 1927 Stadtschulärztin im Gesundheitsamt Prenzlauer Berg. Sie war 1886 in Würzburg geboren und kämpfte für das Wohl von Kindern und Jugendlichen, indem sie Reformen in der Gesundheitspolitik anschob.

Vor der politischen und antisemitischen Verfolgung durch die Nationalsozialisten flüchtete sie aus Deutschland. Und starb in New York, im Jahr 1958. Nun hängt ihr Name an einem Platz, dem erst noch Leben eingehaucht werden muss.

 

 

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