Murkelbühne bleibt Prenzlauer Berg treu

von Redaktion der Prenzlauer Berg Nachrichten 19. Mai 2011

Erst sah es so aus, als verliere Prenzlauer Berg schon wieder eine Kultureinrichtung. Jetzt wandert das Kinder- und Jugendtheater doch nicht nach Wedding ab.

Weil der Eliashof in der Senefelderstraße zu einer Schule umgebaut wird, hatte es im vergangenen Jahr in der Bezirkspolitik richtig gekracht. Neben dem MachMitMuseum waren im Eliashof bisher das Kinder- und Jugendtheater Murkelbühne und andere Jugendkulturträger untergebracht. Kulturstadtrat Michail Nelken (Linke) fing sich zuerst eine Missbilligung durch die Bezirksverordnetenversammlung ein, weil er sich nicht ausreichend um Alternativstandorte gekümmert habe – so die Begründung damals. Im Dezember kündigte die Murkelbühne dann an, sie werde trotz Kündigung weiter in ihren alten Räumen bleiben und diese besetzen.

Inzwischen ist fast ein halbes Jahr vergangen – und einiges hat sich gedreht. Selbst der angekündigte Wegzug der Murkelbühne nach Wedding ist kein Thema mehr, wie jetzt bekannt wurde. Die Bühne wird ihrem Stammkiez Prenzlauer Berg treu bleiben. Wobei sich das die Bezirkspolitik nicht auf die Fahnen schreiben kann. „Wir haben uns nochmal selbst auf die Suche gemacht“, sagt Matthias Kubusch, der Leiter der Murkelbühne.

 

Die neue Adresse: Greifswalder Straße 88

 

Aus Prenzlauer Berger Sicht liegt der neue Standort nicht so zentral wie früher, doch das ficht Kubusch nicht an. Die Bühne wird ihre Zelte jetzt in der Greifswalder Straße 88 aufschlagen, in einem Plattenbau aus DDR-Zeiten. „Von da aus ist es auch zum Komponistenviertel in Weißensee nicht mehr weit, wo viele Familien mit Kindern wohnen“, sagt Kubusch.

Anfang des Jahres hatte die Murkelbühne noch mitgeteilt, sie ziehe in ein ehemaliges BVG-Busdepot in der Usedomer Straße in Wedding. Doch offenbar war sich die BVG selbst noch nicht ganz im klaren darüber, was sie mit dem Areal anfangen will – jedenfalls war die Murkelbühne am Ende doch wieder bei der Suche nach einem neuen Standort auf sich allein gestellt, die Verhandlungen scheiterten. So ist es wohl mehr Glück als Verstand zu verdanken, dass die Murkelbühne nun doch in Prenzlauer Berg bleibt. Schuldzuweisungen an Verantwortliche im Bezirk hält Matthias Kubusch dennoch für unangebracht. Während der ganzen Zeit habe man mit den Stadträten Michail Nelken und Lioba Zürn-Kasztantowicz in Kontakt gestanden.

 

Am 3. Juni wird umgezogen

 

An ihrem neuen Standort in ehemaligen Praxisräumen werden der Murkelbühne nun 390 Quadratmeter zur Verfügung stehen – knapp 100 mehr als am alten Standort im Eliashof. „Wir sind grundsätzlich zufrieden mit den neuen Räumen“, sagt Kubusch. Für die Murkelbühne sei es aber neu, allein an einem Standort zu arbeiten, ohne die anderen Einrichtungen, mit denen man sich das Dach des Eliashofs teilte. Vieles sei im Fluss, sagt Kubusch, auch Wedding wolle man nicht ganz aus dem Auge verlieren.

Nachdem es so aussah, als ziehe die Murkelbühne ins BVG-Depot, hätten sich auch viele Eltern aus Wedding für die Bühne interessiert. Vielleicht werde man also in Zukunft auch einmal eine Dependance dort aufmachen. Zunächst aber will sich Kubusch auf den Umzug konzentrieren. Er soll am 3./4. Juni über die Bühne gehen, Helfer werden noch gesucht. Ab dem 24. Juni wird es dann am neuen Standort erste Aufführungen geben. Thema der Spielzeit: „Heimweh nach Neuland“.



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