Lückenschluss in der Kastanienallee

von Thomas Trappe 23. Oktober 2013

Im kommenden Frühling werden auf der Baulücke zur Schönhauser Wohnungen und Gewerberäume gebaut. Es soll weiter eine Durchwegung zwischen beiden Straßen geben.

Der Parkplatz zwischen der Kastanienallee 97-99 und der Schönhauser Allee 148 wird voraussichtlich ab kommenden Frühjahr bebaut. Rund 30 Millionen Euro sind für ein Wohn- und Geschäftshaus geplant, wie aus einem online veröffentlichten Datenblatt des Planungsbüros Hamburg Team hervorgeht. Demnach sollen auf dem 3.100 Quadratmeter großem Gelände rund 10.500 Quadratmeter Geschäfts- und Wohnfläche entstehen, und zwar Miet- und Eigentumswohnungen. Zuständig für die Architektur ist das Berliner Büro Grüntuch Ernst, das deutschlandweit und unter anderem in Malaysia Projekte verwirklicht. In Prenzlauer Berg stammt das Design des Marthashofs von diesem Büro. Angaben zum Neubau in der Schönhauser könne man erst in ein paar Wochen machen, hieß es dort auf Anfrage. Man befinde sich gerade in der Endphase der Planung.

Die Bebauung des Grundstücks ist schon seit Jahren Thema in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und der Verwaltung. Das Grundstück war im Besitz des Berliner Liegenschaftsfonds, vor mittlerweile zwei Jahren wurde es aber verkauft. Bereits 2008 beschäftigte sich die BVV mit der als Parkplatz genutzten Fläche: Es wurde eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung, dann ein städtebaulicher Wettbewerb, später ein Bebauungsplan gefordert. So sollte gesichert werden, dass in der Kastanienallee eine Mischbebauung – also Wohnen und Gewerbe – entsteht, die sich in die Umgebung einpasst. Auf die Aufstellung eines B-Plans wurde dann jedoch verzichtet. „Weil mit diesem nur gesichert werden sollte, was jetzt sowieso geplant ist“, erklärte der zuständige Stadtrat Jens-Holger Kirchner (Grüne) auf Anfrage. Neben der Mischnutzung wollte die Verwaltung einen Durchgang von der Schönhauser zur Kastanienallee garantieren – der ist laut Kirchner in den Planungen des Hamburg Teams enthalten. Auch der Entwurf im Planungsblatt weist einen Durchgang auf.

 

Wohnen an der Kastanienallee, arbeiten an der Schönhauser

 

Gebaut wird nun auf Grundlage des Paragrafen 34 des Baugesetzes, der besagt, dass ein Neubau zulässig ist, wenn er sich in die Umgebung einpasst. Der Neubau, so heißt es im Projektblatt des Hamburg Teams, werde sich „zur belebten Kastanienallee mit einer hofartigen Struktur öffnen. Auf diesem bisher unbebauten Grundstück werden Wohnraum und gewerbliche Nutzungenin einem ausgewogenen Verhältnis zueinander entstehen.“ Nach Aussagen von Stadtrat Kirchner soll der Neubau zur Schönhauser Allee komplett mit Gewerbeflächen belegt sein. Die Wohneinheiten würden sich dann an der attraktiveren Seite, der Kastanienallee, befinden.

Laut dem veröffentlichten Datenblatt sollen die Bauarbeiten schon in diesem Jahr beginnen – wegen des bevorstehenden Winters können aber höchstens Vorbereitungen, wie die Umzäunung des Geländes, stattfinden. 2015 sollen die Arbeiten demnach abgeschlossen werden. Parkplätze soll es weiterhin geben: 55, in einer Tiefgarage im Neubau.

 

 

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