Sucht ein Lehrer einen Parkplatz

von Thomas Trappe 9. Oktober 2012

Kommende Woche beginnt wieder der Unterricht. Für viele Lehrer in Prenzlauer Berg bedeutet das lästiges Parkplatzsuchen. Zum Glück liegt die Lösung nahe.

Autofahrende Lehrer in Prenzlauer Berg sind um ihre Morgenroutine nicht zu beneiden. Das frühe Aufstehen, die vielen Kinder – und dann auch noch die verflixte Parkplatzsuche. Ein Großteil der Prenzlauer Berger Schulen liegt recht zweckmäßig mitten in der Stadt, damit aber auch inmitten von Parkraumbewirtschaftungszonen. Parkgebühren können da nur vermieden werden, wenn das Auto in der Garage bleibt und auf die Öffentlichen umgestiegen wird – mit beginnender Kälte nicht verlockend. Doch offenbar haben Lehrer an Prenzlauer Berger Schulen eine Lösung gefunden: Der Pausenhof wird zur Stellfläche. 

Die „Grundschule Am Kollwitzplatz“, gelegen in der Knaackstraße, ist nur ein Beispiel. Die Bezirksverordnete Catrin Fabricius (Grüne) hat in einer kleinen Anfrage ans Bezirksamt darauf hingewiesen. Dort sei „regelmäßig zu beobachten, dass sich Schüler durch parkende Autos hindurchwursteln, um vom Hortgebäude auf ihren Sportplatz oder zurück zu gelangen“. Das sei zum einen ungerecht gegenüber anderen Autofahrern, die ihre Gebühren entrichten. Vor allem aber sei der Schulhof damit nicht mehr „eine dem freien Spiel sowie der Erholung dienende Freifläche für Kinder und Jugendliche“. Die Vorbildfunktion der Lehrer sei geradezu fatal – schließlich gebe es genügend Schüler, die es auch ohne Auto zur Schule schafften. Das ist ja sogar erklärtes Ziel der Bezirkspolitik.

 

Keine verbilligten Tickets für Lehrer

 

Die für Schulen zuständige Bezirksstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD) bestätige auf Anfrage dieser Zeitung, dass das Problem bestehe, offenbar auch an anderen Schulen und Kitas. Fest stehe auch, dass die Lehrer illegal auf dem Schulhof parkten. So gebe es zwar Personalparkplätze, aber nur für Hausmeister, die auf dem Gelände ihre Dienstwohnung hätten – und zudem eine Stellmiete zahlten. Zudem dürften Lehrer mit Behinderung auf dem Gelände parken. Bei den Kitas, so die Auskunft seitens des kommunalen Kita-Eigenbetriebs gegenüber der Stadträtin, gebe es ebenfalls keine offiziellen Personalstellplätze. 

Zürn-Kasztantowicz hat jetzt die Schulleiter darauf hingewiesen, auf autofreie Schulhöfe zu achten. Für technisches Personal und Sekretäre an den Schulen – sie sind Angestellte des Bezirks – gebe es zudem verbilligte Jobtickets für den Öffentlichen Personennahverkehr. Für pädagogisches Personal seien solche Regelungen allerdings „nicht bekannt“.

 

 

 

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