Grünkohl-Smoothies. Was soll das?

von Anja Mia Neumann 23. Februar 2015

Hmm, ähm, lecker? Grüne Smoothies mit Wirsing, Grünkohl oder Löwenzahn gibt es seit kurzem im Helmholtzkiez. Im neuen Teil unserer Reihe fragen wir: Wieso das denn?

Im letzten Herbst hat das Liquid Garden in der Stargarder Straße eröffnet: Über der Bar preist eine Tafel die grünen Smoothies an, Eigenkreationen von Betreiber Nils Bernau. Nektarine mit Avocado, Kaki und Sellerie, zum Beispiel, dazu Grünkohl, Petersilie und Chili. In jedem seiner Smoothies stecken 50 Prozent rohes Blattgrün. Der gelernte Gastronom setzt voll auf das Gesundheitsbewusstsein der Prenzlauer Berger und hofft, dass die Green Smoothies nicht wie Bubble Tea nur ein Hype sind.

 

Sie verkaufen Smoothies mit Grünkohl. Was soll das?

Nils Bernau: „Grünkohl ist super, sehr nährreich, vitaminhaltig und sehr eisenhaltig, also da stecken sehr viele gute Sachen drin. Bei den Green Smoothies geht es um das Chlorophyll des Blattgrüns, darin sind ganz viele Vitalstoffe. Eigentlich gespeicherte Sonnenenergie. Diese Vitalstoffe sind super wertvoll und die finden wir nicht in allen Lebensmitteln. Die gehen bei circa 42 bis 45 Grad kaputt. Das heißt, wenn man Blattgrün kocht, ist es nicht mehr so wertvoll. Jetzt im Winter benutze ich verschiedene Salate, Rucola und Feldsalat, ansonsten Kohl wie Wirsing und Grünkohl, im Frühling und Sommer eignen sich auch viele Wildkräuter.“

Grüne Smoothis

 In den grünen Smoothies stecken bis zu zwölf Zutaten.

 

Wie kamen Sie auf diese Idee?

Nils Bernau: „Die Wissenschaftlerin Victoria Boutenko hat die grünen Smoothies erfunden. Sie hat Schimpansen studiert, warum die so gesund sind und so lange leben. Und die kauen halt nur Grünzeug. Wenn man Grünkohl kaut, ist das für uns natürlich nicht so lecker. Man muss das Chlorophyll rauskriegen. Und deshalb hat sie angefangen, es in den Mixer zu tun und das zu Smoothies weiterentwickelt. Ich selbst kannte grüne Smoothies aus London, wo ich gelebt habe, dort gibt es das mittlerweile schon sehr weit verbreitet, aus den USA rübergeschwappt. In Kalifornien gibt’s die Dinger an jeder Ecke. Und ich habe vor ein paar Jahren mal eine Grüne-Smoothies-Kur gemacht.“

 

Eine Grüne-Smoothies-Kur?

„Ja, das heißt, ich habe mich zwei Wochen lang nur von grünen Smoothies ernährt. Gesundheitsbedingt wurde mir das vom Arzt geraten, weil ich ganz viele Sachen ausprobiert hatte und nichts funktionierte. Ich war ziemlich krank. Ich hatte große Magen-Darm-Beschwerden, ich hatte Rückenprobleme und einen Bandscheibenvorfall. Ich war nie so der Obst- und Gemüse-Esser. Und dann habe ich die Kur ausprobiert. Das geht, weil im Gegensatz zum gepressten Saft, bleibt in Smoothies alles erhalten und sie machen auch satt.

Nach zwei Wochen war meine Krankheit natürlich nicht besiegt, aber ich habe gemerkt, dass es mir echt geiler geht. Ich war sehr ausbalanciert, hatte nicht mehr so Ups and Downs. Ich hatte eigentlich die ganze Zeit über Energie und bin morgens aufgewacht und war fit – und ich bin eigentlich nicht so die Morgen-Person. Und das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen feminin an, aber die Haut wird besser. Wegen der Vitalstoffe.“

 

In unserer Reihe „Was soll das?“ fragen wir regelmäßig Leute, was das soll. Falls Sie etwas haben, bei dem Sie sich das schon immer gefragt haben, freuen wir uns über einen Hinweis an redaktion@prenzlauerberg-nachrichten.de.

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