Neuer Markt: Gemüse direkt vom Erzeuger

von Anja Mia Neumann 27. Februar 2015

Kiez-Honig, Fleisch, frisch gepflückte Kräuter: Gutes Essen mögen viele auf dem Tisch. Wer dabei ganz korrekt, nachhaltig, regional und so weiter sein will, hat jetzt eine neue Anlaufstelle.

Gerade gibt es an den Tischen in der Willner Brauerei noch kaum frisches Obst und Gemüse – klar ist ja noch Winter. Doch spätestens im April wird sich das ändern, wie Udo Tremmel von der Food Assembly sagt. Jeden Donnerstagabend veranstaltet er einen Markt mit neuem Konzept. Die Produkte kommen nämlich direkt vom Erzeuger aus der Region.

„Es wird nichts zugekauft und es gibt keine Händler, sondern nur die Erzeuger selbst“, sagt Tremmel. Und die bringen nur mit, was ihre Kunden vorher im Internet geordert haben. Aktuell sind das vor allem Honig, Fleisch und Schokolade. „Bald kommen Obst und Gemüse dazu – das ist regional gerade noch nicht so attraktiv.“

Die Vorteile liegen für Tremmel auf der Hand: „Alles ist streng regional und es wird nichts verschwendet. Die Verkäufer müssen sich nicht zehn Stunden die Füße auf einem Wochenmarkt platt stehen und den Rest der Ware wegschmeißen.“ Und die Kunden schätzten den direkten Kontakt, der bei gelieferten Bio-Kisten beispielsweise fehle.

 

Ein Bienenkorb aus Frankreich

 

Momentan ist der Markt noch größtenteils in der Halle der Willner Brauerei. Und okay, ehrlich zugegeben, die ist nicht mehr Prenzlauer Berg, aber ganz, ganz fast, nämlich an der Berliner Straße, der nördlichen Verlängerung der Schönhauser Allee. Sobald es das Wetter zulässt, zieht der Markt dann auf den Hof.

Die Idee einer Food Assembly stammt aus Frankreich – unter dem Namen „La Ruche qui dit oui“ (Der Bienenkorb, der Ja sagt) ist sie 2010 entstanden. Dort ist das Konzept sehr erfolgreich: Über 700 lokale Anlaufstellen gibt es den Angaben zufolge schon. In Deutschland ist Food Assembly im zweiten Halbjahr 2014 gestartet – mit vier Märkten in Berlin und zwei in Köln.

Für wen es interessant ist: Zwei Tage vorher müssen Kunden ihre Bestellung im Internet aufgeben. Zwei Stunden haben sie dann am Donnerstag Zeit, ihre Ware in der Brauerei abzuholen – und dabei noch ein Pläuschchen mit den Erzeugern zu halten. Ab März soll Bier von einer Berliner Brauerei ausgeschenkt werden.

 

Die Food Assembly trifft sich immer donnerstags von 18 bis 20 Uhr in der Willner Brauerei am Rande Prenzlauer Bergs. Kunden müssen sich registrieren und ihre Bestellungen zwei Tage im Voraus im Internet aufgeben – nämlich hier. 

 

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