Ein Bau entsteht – ganz ohne Wohnraum

von Anja Mia Neumann 16. September 2015

Sportplatz, Kindergarten oder einfach Wohnungen. All das hat er nicht, der Neubau des – inzwischen fertigen – Supermarkts in der Schivelbeiner Straße. Nur Platz für Autos auf dem Dach. Für manchen eine vertane Chance.

Unfassbar viele Möglichkeiten hat der Prenzlauer Berger ja nicht, die Gegenwartsgeschichte zu studieren, die dann irgendwann zur Heimatgeschichte wird. Die größte Chance sie zu erleben sind: natürlich Bauprojekte. Daran mangelt es (momentan noch) nicht im Kiez.

Und wenn es sie dann auch noch direkt vom heimischen Fenster zu betrachten gibt, greift der heimatverbundene Enthusiast gern zur Kamera. Wie Peter Thiele, PBN-Mitglied, Rentner und ehrenamtlicher Fotograf des Arbeiter-Samariter-Bundes, wohnhaft in der Schivelbeiner Straße.

Fleißig hat er jeden neuen Bauabschnitt des erst abgerissenen und dann neu aufgebauten Supermarkts in seiner Straße festgehalten. Aus der Vogelperspektive. Genau die ist es, die dem vorbeieilenden Betrachter ja üblicherweise verwehrt bleibt.

Der Beton des Anstoßes: Nur für Autos wurde auf dem Dach gebaut. (Foto: Peter Thiele)

 

Aber nach der Eröffnung des neuen Marktes am 2. September schlug noch einmal die Diskussion um die Nutzung von Bauflächen hoch. Prenzlauer Berg platzt aus allen Nähten und auf einem eingeschossigen neuen Supermarkt befindet sich… ein Parkdeck. Und eine Solaranlage. Sonst nichts.

Für Kritiker ist das die Verschwendung von Nutzfläche. In die Höhe gebaut hätten es darüber gut und gerne einige Wohnungen sein können. Vormachen tut das Rewe-Konkurrent Lidl in der Prenzlauer Allee mit einer Kombination von Supermarkt, 44 Wohnungen und einer Tiefgarage.

Auch eine kleine Anfrage an das Bezirksamt beschäftigt sich mit dem Thema.

Theoretisch sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt, was über dem Rewe alles hätte entstehen können außer ein paar Stellplätzen für Autos. Ein Sportplatz zum Beispiel. Wie der auf dem Dach des Hellweg-Baumarktes an der Yorckstraße. Oder eine Turnhalle. Oder ein Kindergarten. Eben alles, wofür sonst in Prenzlauer Berg der Platz sonst so rar ist.

 

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